Wissenschaftler der Mid-Continent Research for Education and Learning (McREL) haben neun Unterrichtsstrategien identifiziert, die mit aller Wahrscheinlichkeit Schülerleistungen aller Klassenstufen und Unterrichtsthemen verbessern. Diese Strategien werden in dem Buch "Classroom Instruction That Works" von Robert Marzano, Debra Pickering, and Jane Pollock vorgestellt. Achten Sie unten in der Liste auf das Stichwort "Kooperatives Lernen".
Im Folgenden eine Übersicht über wissenschaftliche Erkenntnisse zu diesen Strategien und dazu einige praktische Anwendungen im Unterricht .
1. Die Identifikation von Ähnlichkeiten und Unterschieden
Die Fähigkeit, einen Begriff in seine ähnlichen und unterschiedlichen Merkmale zu zerlegen, erlaubt es Schülern komplexe Probleme zu verstehen -und zu lösen-, indem sie sie auf einfachere Art und Weise analysieren. Lehrer können Unterschiede und Ähnlichkeiten direkt präsentieren, begleitet von einer intensiven Diskussion und Nachfrage, oder einfach ihre Schüler bitten, die Ähnlichkeiten und Unterschiede selbst herauszufinden. Während lehrerzentrierte Aktivitäten sich auf die Identifikation spezifischer Aspekte beziehen, ermutigen schülerzentrierte Übungen aus der Sicht der Forschung zu Variationen und erweitern das Verständnis. Die Forschung zeigt auch, dass graphische Formen ein guter Weg sind Ähnlichkeiten und Unterschiede zu verdeutlichen.
Umsetzung im Unterricht:
2. Zusammenfassen und Anfertigen von Notizen
Diese Fertigkeiten fördern ein größeres Verständnis, da sie die Schüler auffordern einen Gegenstand zu analysieren, zu identifizieren, was wesentlich ist,und es dann in eigene Worte zu fassen. Nach Aussagen der Forschung erfordert dies Aspekte zu ersetzen, auszulassen oder zu behalten und ein Bewusstsein für die grundlegenden Strukturen, die in einer Information enthalten sind.
Umsetzung im Unterricht:
Die Forschung zeigt, dass es besser ist, viele Notizen zu machen als wenige, wobei wörtliche Notizen ineffektiv sind, weil sie keine Zeit für Verarbeitung der Information geben. Lehrer sollten zum Notizenmachen anhalten und Zeit zur Wiederholung und Überarbeitung der Notizen geben. Notizen sind die besten Lernhilfen für Tests.
Umsetzung im Unterricht:
3. Belohnen von Leistungen und Anerkennung
Anstrengung und Anerkennung beziehen sich auf die Haltung von Schülern und Lehrer müssen zeigen, dass es eine Verbindung zwischen Anstrengung und Leistung gibt. Die Forschung zeigt, dass, obwohl nicht alle Schüler die Bedeutsamkeit von Anstrengung bemerken, einige Schüler andauernde Anstrengung nicht wirklich schätzen. Sie können lernen, ihre Einstellung zu ändern und Anstrengungen mit praktischer Unterstützung durch den Lehrer zu verstärken.
Umsetzung im Unterricht:
Laut Forschung ist Anerkennung am effektivsten, wenn sie kontingent auf eine bestimmte Leistung erfolgt. Auch wirkt symbolische Anerkennung besser als Sachbelohnung.
Umsetzung im Unterricht:
4. Hausaufgaben und Übung
Hausaufgaben geben Schülern die Gelegenheit, ihr Lernen auf Bereiche außerhalb des Klassenraums auszuweiten. Studien zeigen jedoch, dass die Menge der erteilten Hausaufgaben nach Jahrgangsstufe variieren sollte und die Mitarbeit der Eltern so gering wie möglich gehalten sollte. Lehrer sollten Schülern und Eltern den Zweck der Hausaufgaben erklären und sie sollten versuchen, auch alle Hausaufgaben zu kontrollieren und Rückmeldung zu geben.
Umsetzung im Unterricht:
Studien zeigen, dass Schüler Fähigkeiten im Tun erwerben sollten. Geschwindigkeit und Genauigkeit sind Schlüsselindikatoren in Bezug auf die Effektivität von Übung.
Umsetzung im Unterricht:
5. Non-verbale Repräsentationen
Laut Forschung wird Wissen in zwei Formen gespeichert: sprachlich und nicht-sprachlich. Je häufiger die Schüler beide Formen im Unterricht benutzen, desto mehr Gelegenheit haben sie, erfolgreich zu sein. Neueste Studien haben erwiesen, dass nonverbale Repräsentationen die Gehirnaktivität nicht nur stimulieren, sondern auch verstärken.
Umsetzung im Unterricht:
6. Kooperatives Arbeiten
Studien zeigen, dass das Einteilen von Schülern in kooperative Gruppen einen positiven Effekt auf das gesamte Lernen ausübt. Halten Sie die Gruppen klein und übertreiben Sie den Einsatz kooperativer Lernstrategien nicht. Seien Sie systematisch und konsequent in Ihrem Ansatz.
Umsetzung im Unterricht:
Planen Sie Gruppenarbeit nach den Kernkomponenten des Kooperativen Lernens: positive Interdependenz, Gruppenreflexion, der angemessene Einsatz von sozialen Fertigkeiten, direkte Interaktion und individuelle und Gruppen-Verantwortlichkeit.
7. Zielvorgaben und Rückmeldung
Ziele zu setzen kann Schülern eine Richtung für ihr Lernen geben. Ziele sollten nicht zu spezifisch sein; sie sollten leicht an die eigenen Ziele der Schüler anzupassen sein.
Umsetzung im Unterricht:
Studien zeigen, dass Feedback im Allgemeinen positive Ergebnisse bringt. Lehrer können niemals zu viel davon geben, sie sollten sich jedoch Gedanken über die Form des Feedbacks machen.
Umsetzung im Unterricht:
8. Hypothesenformulierung und -erprobung
Die Forschung zeigt, dass der deduktive Ansatz (ein allgemeines Gesetz benutzen, um eine Voraussage zu machen) in dieser Hinsicht am besten ist. Die Schüler sollten ihre Hypothesen und Schlussfolgerungen klar erklären, egal ob eine Hypothese induktiv oder deduktiv aufgestellt wurde.
Umsetzung im Unterricht:
9. Hinweise, Fragen und Lernhilfen
Hinweise, Fragen und Lernhilfen helfen Schülern das zu nutzen, was sie schon über ein Thema wissen, um weiteres Lernen zu verstärken. Studien zeigen, dass diese Mittel höchst analytisch sein sollten, sich auf das, was bedeutend ist, konzentrieren sollten und dass sie sehr effektiv sind, wenn sie vor einer Lernerfahrung präsentiert werden.
Umsetzung im Unterricht:
Quelle: Adaptiert durch Norm and Kathy Green aus: Classroom Instruction That Works, R. J. Marzano, D. J. Pickering, and J. E. Pollock, 2001, Alexandria, VA: ASCD.