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Freitag
Sep282007

Neun Unterrichtsstrategien zur Verbesserung von Schülerleistungen

Wissenschaftler der Mid-Continent Research for Education and Learning (McREL) haben neun Unterrichtsstrategien identifiziert, die mit aller Wahrscheinlichkeit Schülerleistungen aller Klassenstufen und Unterrichtsthemen verbessern. Diese Strategien werden in dem Buch "Classroom Instruction That Works" von Robert Marzano, Debra Pickering, and Jane Pollock vorgestellt. Achten Sie unten in der Liste auf das Stichwort "Kooperatives Lernen".

  • Identifikation von Ähnlichkeiten und Unterschieden
  • Zusammenfassen und Anfertigen von Notizen
  • Belohnen von Leistungen und Anerkennung
  • Hausaufgaben und Übung
  • Non-verbale Repräsentationen
  • Kooperatives Lernen
  • Zielvorgaben und Rückmeldung
  • Hypothesenformulierung und -erprobung
  • Hinweise, Fragen und Lernhilfen

 

Im Folgenden eine Übersicht über wissenschaftliche Erkenntnisse zu diesen Strategien und dazu einige praktische Anwendungen im Unterricht .

1. Die Identifikation von Ähnlichkeiten und Unterschieden
Die Fähigkeit, einen Begriff in seine ähnlichen und unterschiedlichen Merkmale zu zerlegen, erlaubt es Schülern komplexe Probleme zu verstehen -und zu lösen-, indem sie sie auf einfachere Art und Weise analysieren. Lehrer können Unterschiede und Ähnlichkeiten direkt präsentieren, begleitet von einer intensiven Diskussion und Nachfrage, oder einfach ihre Schüler bitten, die Ähnlichkeiten und Unterschiede selbst herauszufinden. Während lehrerzentrierte Aktivitäten sich auf die Identifikation spezifischer Aspekte beziehen, ermutigen schülerzentrierte Übungen aus der Sicht der Forschung zu Variationen und erweitern das Verständnis. Die Forschung zeigt auch, dass graphische Formen ein guter Weg sind Ähnlichkeiten und Unterschiede zu verdeutlichen.


Umsetzung im Unterricht:

  • Benutzen Sie Diagramme oder Tabellen, um Aspekte zu vergleichen und zu klassifizieren.
  • Beziehen Sie Schüler beim Vergleichen, Klassifizieren und Schaffen von Metaphern und Analogien ein.
  • Nutzen Sie Brainstorming und ordnen Sie Ideen in Cluster (unstrukturierte Variante) nach Gleichheit und benennen Sie dann die Cluster (induktives Denken).

2. Zusammenfassen und Anfertigen von Notizen

Diese Fertigkeiten fördern ein größeres Verständnis, da sie die Schüler auffordern einen Gegenstand zu analysieren, zu identifizieren, was wesentlich ist,und es dann in eigene Worte zu fassen. Nach Aussagen der Forschung erfordert dies Aspekte zu ersetzen, auszulassen oder zu behalten und ein Bewusstsein für die grundlegenden Strukturen, die in einer Information enthalten sind.

Umsetzung im Unterricht:

  • Sorgen Sie für eine Reihe von Regeln zur Erstellung einer Zusammenfassung.
  • Bitten Sie die Schüler nachzufragen, was unklar geblieben ist, wenn Sie zusammenfassen; klären Sie diese Fragen und sagen Sie dann, was als nächstes in dem Text passieren wird.
  • Erstellen Sie ein einseitiges Blatt zur Anfertigung einer Zusammenfassung, das die Schüler mit in ihre Tests nehmen können. (Dadurch kann der Lehrer eine anspruchsvollere Aufgabenstellung geben - und bedenken Sie: kein Akademiker oder Geschäftsmann oder Rechtsanwalt geht ohne Unterlagen in ein wichtiges Treffen. Warum also unsere Schüler? Das Hilfsblatt mit in die Prüfung zu nehmen, könnte jenen helfen erfolgreich zu sein, die Angst vor solchen Tests haben.)
  • Bereiten Sie Zusammenfassungen in visueller Form vor, wie Word-Webs oder Mind-Maps, die dem Gehirn helfen, Informationen zu erinnern.

Die Forschung zeigt, dass es besser ist, viele Notizen zu machen als wenige, wobei wörtliche Notizen ineffektiv sind, weil sie keine Zeit für Verarbeitung der Information geben. Lehrer sollten zum Notizenmachen anhalten und Zeit zur Wiederholung und Überarbeitung der Notizen geben. Notizen sind die besten Lernhilfen für Tests.

Umsetzung im Unterricht:

  • Benutzen Sie vorbereitete Notizen.
  • Halten Sie sich an ein beständiges Format für Notizen, auch wenn die Schüler die Notizen im Bedarfsfall verfeinern können.
  • Bereiten Sie Word-Webs, Concept-Maps oder Mind-Maps vor.

3. Belohnen von Leistungen und Anerkennung

Anstrengung und Anerkennung beziehen sich auf die Haltung von Schülern und Lehrer müssen zeigen, dass es eine Verbindung zwischen Anstrengung und Leistung gibt. Die Forschung zeigt, dass, obwohl nicht alle Schüler die Bedeutsamkeit von Anstrengung bemerken, einige Schüler andauernde Anstrengung nicht wirklich schätzen. Sie können lernen, ihre Einstellung zu ändern und Anstrengungen mit praktischer Unterstützung durch den Lehrer zu verstärken.

Umsetzung im Unterricht:

  • Berichten Sie von Leuten, die erfolgreich waren, weil sie nicht aufgaben.
  • Lassen Sie die Schüler ein Lerntagebuch schreiben, in dem sie ihre wöchentlichen Anstrengungen und Leistungen festhalten, darüber nachdenken oder die Daten gar mathematisch analysieren.
  • Lassen Sie die Schüler in Basisgruppen arbeiten, in denen sie ihre Hausaufgaben gegenseitig kontrollieren, sich für einen Test vorbereiten und gegenseitig unterstützen.

Laut Forschung ist Anerkennung am effektivsten, wenn sie kontingent auf eine bestimmte Leistung erfolgt. Auch wirkt symbolische Anerkennung besser als Sachbelohnung.

Umsetzung im Unterricht:

  • Finden Sie Wege, Anerkennung persönlich zu geben. Geben Sie Belohnungen für individuelle Leistungen.
  • "Innehalten, Hinweise geben, Loben" - Wenn ein Schüler mit einem Problem kämpft, sollten Sie innehalten und das Problem besprechen und dann Hinweise mit spezifischen Hilfen geben.
  • Loben Sie, damit sich die Schülerleistungen daraufhin verbessern.

4. Hausaufgaben und Übung

Hausaufgaben geben Schülern die Gelegenheit, ihr Lernen auf Bereiche außerhalb des Klassenraums auszuweiten. Studien zeigen jedoch, dass die Menge der erteilten Hausaufgaben nach Jahrgangsstufe variieren sollte und die Mitarbeit der Eltern so gering wie möglich gehalten sollte. Lehrer sollten Schülern und Eltern den Zweck der Hausaufgaben erklären und sie sollten versuchen, auch alle Hausaufgaben zu kontrollieren und Rückmeldung zu geben.

Umsetzung im Unterricht:

  • Beraten Sie im Blick auf die Anfertigung von Hausaufgaben ? z.B. in Bezug auf Planung, Setting, Zeitlimit. So denken Eltern und Schüler dann an die wichtigen Aspekte.
  • Sagen Sie den Schülern, wann eine Hausaufgabe der Übung dient oder als Vorbereitung für kommende Lektionen dient.
  • Maximieren Sie die Effektivität der Rückmeldung, indem Sie variieren, wie Sie sie geben.

Studien zeigen, dass Schüler Fähigkeiten im Tun erwerben sollten. Geschwindigkeit und Genauigkeit sind Schlüsselindikatoren in Bezug auf die Effektivität von Übung.

Umsetzung im Unterricht:

  • Verabreden Sie Zeitabfragen und lassen Sie die Schüler berichten, wie schnell und wie genau sie gearbeitet haben.
  • Konzentrieren Sie Übung auf schwierige Begriffe und stellen Sie Zeit für Übungen zur Verfügung.

 

5. Non-verbale Repräsentationen

Laut Forschung wird Wissen in zwei Formen gespeichert: sprachlich und nicht-sprachlich. Je häufiger die Schüler beide Formen im Unterricht benutzen, desto mehr Gelegenheit haben sie, erfolgreich zu sein. Neueste Studien haben erwiesen, dass nonverbale Repräsentationen die Gehirnaktivität nicht nur stimulieren, sondern auch verstärken.

Umsetzung im Unterricht:

  • Stellen Sie Worte und Begriffe dar, indem Sie Symbole benutzen, um Zusammengehörigkeit darzustellen.
  • Benutzen Sie körperliche Modelle und körperliche Bewegung, um Informationen darzustellen.

6. Kooperatives Arbeiten

Studien zeigen, dass das Einteilen von Schülern in kooperative Gruppen einen positiven Effekt auf das gesamte Lernen ausübt. Halten Sie die Gruppen klein und übertreiben Sie den Einsatz kooperativer Lernstrategien nicht. Seien Sie systematisch und konsequent in Ihrem Ansatz.

Umsetzung im Unterricht:

  • Benutzen Sie Klassen- und Teambildungsstrategien, um die Beziehungen in der Klasse stärken.
  • Wenn Sie die Schüler in Gruppen einteilen, sollten Sie eine Reihe von Kriterien, wie allgemeine Erfahrungen oder Interessen, in Betracht ziehen.
  • Variieren Sie Gruppengrößen und die Ziele.


Planen Sie Gruppenarbeit nach den Kernkomponenten des Kooperativen Lernens: positive Interdependenz, Gruppenreflexion, der angemessene Einsatz von sozialen Fertigkeiten, direkte Interaktion und individuelle und Gruppen-Verantwortlichkeit.


7. Zielvorgaben und Rückmeldung

Ziele zu setzen kann Schülern eine Richtung für ihr Lernen geben. Ziele sollten nicht zu spezifisch sein; sie sollten leicht an die eigenen Ziele der Schüler anzupassen sein.

Umsetzung im Unterricht:

  • Setzen Sie zentrale Ziele für eine Lektion und ermutigen Sie die Schüler, sich persönlich mit dem Ziel auseinander zu setzen, indem sie ihre eigenen Interessen identifizieren. Fragen wie "Ich möchte wissen..." und "Ich möchte mehr erfahren über..." bringen die Schüler dazu, über ihre Interessen nachzudenken, sich aktiv am Zielsetzungsprozess zu beteiligen.
  • Stellen Sie Kriterien auf, so dass die Schüler wissen, worauf sie hinarbeiten.
  • Benutzen Sie Verträge, um die speziellen Ziele, die die Schüler erreichen müssen, und die Note, die sie erreichen werden, wenn sie diese Ziele erreichen, aufzuzeigen.

 

Studien zeigen, dass Feedback im Allgemeinen positive Ergebnisse bringt. Lehrer können niemals zu viel davon geben, sie sollten sich jedoch Gedanken über die Form des Feedbacks machen.

Umsetzung im Unterricht:

  • Stellen Sie sicher, dass das Feedback Korrekturfunktion hat, sagen Sie den Schülern, wie sie auf spezifischen Anforderungsebenen abgeschnitten haben.
  • Gestalten Sie Ihr Feedback zeitnah und aufgabenbezogen.
  • Benutzen Sie eine Reihe von Einschätzungsinstrumenten, um festzuhalten, wie Schüler mit anderen zusammenarbeiten. Geben Sie den Schülern die Gelegenheit, über das nachzudenken, was sie gelernt haben und das, was sie lernen wollen.
  • Ermutigen Sie die Schüler, Feedbacksitzungen zu leiten.

8. Hypothesenformulierung und -erprobung

Die Forschung zeigt, dass der deduktive Ansatz (ein allgemeines Gesetz benutzen, um eine Voraussage zu machen) in dieser Hinsicht am besten ist. Die Schüler sollten ihre Hypothesen und Schlussfolgerungen klar erklären, egal ob eine Hypothese induktiv oder deduktiv aufgestellt wurde.

Umsetzung im Unterricht:

  • Lassen Sie Schüler ein Set von Daten aufstellen, Ideen in unterschiedlichen Clustern anordnen und dann Überschriften für jedes Cluster finden.
  • Bitten Sie die Schüler vorauszusagen, was passieren würde, wenn ein Aspekt eines vertrauten Systems, wie z.B. die Regierung oder ein Transportmittel, verändert würde.
  • Bitten Sie die Schüler, etwas mit limitierten Ressourcen zu benutzen. Diese Aufgabe wirft Fragen und Hypothesen über etwas, das funktionieren oder nicht funktionieren wird, auf.

9. Hinweise, Fragen und Lernhilfen

Hinweise, Fragen und Lernhilfen helfen Schülern das zu nutzen, was sie schon über ein Thema wissen, um weiteres Lernen zu verstärken. Studien zeigen, dass diese Mittel höchst analytisch sein sollten, sich auf das, was bedeutend ist, konzentrieren sollten und dass sie sehr effektiv sind, wenn sie vor einer Lernerfahrung präsentiert werden.

Umsetzung im Unterricht:

  • Verstehen und nutzen Sie eine Taxonomie (wie die von Bloom) für Fragen und helfen Sie Schülern, solche Fragen bei der Arbeit anzuwenden.
  • Wartezeiten - Machen Sie eine kurze Pause, nachdem Sie Ihre Frage gestellt haben. Das wird die Qualität der Schülerantworten verbessern.
  • Variieren Sie den Stil der Lernhilfen: Erzählen Sie eine Geschichte, überfliegen Sie einen Text oder erstellen Sie eine Graphik. Es gibt viele Wege, Schülern Informationen zu geben bevor sie sie lernen.

 

Quelle: Adaptiert durch Norm and Kathy Green aus: Classroom Instruction That Works, R. J. Marzano, D. J. Pickering, and J. E. Pollock, 2001, Alexandria, VA: ASCD.

 

Freitag
Dez282007

Rollen und Rollenzuweisung

Um individuelle Verantwortung her zu stellen, ist die Zuweisung von Rollen wichtig. Rollen können unterschiedliche Funktionen haben:

Rollen, die helfen, die Gruppe zu formen

  • Lautstärkewächter: stellt sicher, dass alle leise sprechen
  • Geräuschwächter: stellt sicher, dass jeder der Gruppe sich ruhig verhält
  • Abwechslungswächter: stellt sicher, dass Gruppenmitglieder sich in ihren Aufgaben abwechseln

Rollen, die der Gruppe arbeiten helfen

  • Erläuterer von Ideen oder Verfahren: erläutert die Ideen und Meinungen
  • Protokollant: hält die Ergebnisse der Gruppe fest und gibt den Bericht der Gruppe ab
  • Ermutiger: stellt sicher, dass alle mitmachen
  • Beobachter: beobachtet, wer wie häufig aufgabenbezogen mitmacht
  • Richtungsgeber: leitet den Verlauf, indem er zusammenfasst, das Zeitlimit im Auge behält, Verfahren vorschlägt, wie man am effektivsten vorgeht
  • Unterstützer: gibt verbal und non-verbal Unterstützung, indem er richtige Ideen und Schlussfolgerungen der anderen erkennt und lobt
  • Paraphrasierer: paraphrasiert, was andere Gruppenmitglieder gesagt haben, um eine Aussage zu verstehen oder zu klären

Rollen, die den Schülerinnen und Schülern helfen, das, was sie lernen, zu formulieren

  • Zusammenfasser: wiederholt die wesentlichen Gedanken oder Antworten so genau wie möglich, ohne die Notizen heranzuziehen
  • Fehlerwächter: verbessert Fehler und ergänzt Informationen, die vergessen wurden
  • Verständnisüberprüfer: stellt sicher, dass alle Teilnehmer erklären können, wie die Gruppe zu den Ideen und Gedanken gekommen sind
  • Beschaffer: besorgt Materialien und Informationen von anderen Lerngruppen und Lehrern
  • Durchdenker: verbindet aktuelle Begriffe und Strategien mit früherem Lernstoff und bestehenden Erkenntnissen
  • Produzent: produziert zusätzliche Antworten, indem er über die erste Antwort oder Information hinaus geht und weitere plausible Aspekte, die man betrachten kann, entwickelt

Rollen, die den Schülerinnen und Schülern helfen, das Gelernte zu verarbeiten

  • Kritiker (von Ideen, nicht von Personen): fordert die Gruppenmitglieder heraus, indem er die Ideen der Anderen kritisiert
  • Begründungswächter: bittet um Begründungen und Fakten, die die Schlussfolgerungen unterstützen
  • Differenzierer: differenziert die Ideen und Begründungen der Anderen, so dass jeder die Unterschiede zwischen den Ansichten der Gruppenmitglieder versteht
  • Integrierer: integriert die Ideen und Begründungen der Anderen in eine Position, die alle vertreten können
  • Vertiefer: stellt vertiefende Fragen, die zu Analyse oder tieferem Verständnis führen
  • Realitätsprüfer: überprüft, ob die Ergebnisse der Gruppe der Aufgabenstellung entspricht, in der vorgegebenen Zeit erfüllt wurde, den Naturgesetzen entspricht und andere Aspekte der Realität
Freitag
Dez282007

Ruhesignale

Lehrer sollten für die Herstellung von Ruhe im Unterricht nicht die eigene Stimme einsetzen. Die Stimme dient der Vermittlung von Inhalten und der Instruktion.

Beliebte Ruhesignale

  • Der Lehrer hält eine Hand hoch und zählt langsam bis 3. Die SchülerInnen müssen den Lehrer ansehen, eine Hand hoch halten und einen Finger an die Lippen legen, um anderen ein Signal zu geben. Bei 3 muss es im Raum ruhig sein.
  • Der Lehrer klatscht 2 mal langsam. Die SchülerInnen klatschen als Antwort dreimal schnell (was bedeutet, dass sie mit der Arbeit aufhören müssen und die Dinge, die sie halten, niederlegen müssen).
  • Der Lehrer hält ein Regenrohr hoch und schüttelt es. Die SchülerInnen halten eine Hand hoch, um andere zu informieren. Im Raum muss es ruhig sein, sobald die letzten Steine im Regenrohr den Boden erreichen.

Andere Ruhe-Signale

  • Der Lehrer schlägt ein Windspiel oder ein Xylophon an. Die SchülerInnen halten eine Hand hoch, um den anderen zu signalisieren.
  • Der Lehrer zieht am Anfang der Woche eine Spieluhr auf. Er öffnet den Deckel und lässt sie spielen, bis es ruhig ist. Indem das mehrfach in der Woche erfolgt, läuft die Spieluhr allmählich ab. Wenn am Ende der Woche noch Musik übrig ist, verdienen die SchülerInnen 15 Minuten Freizeit.
  • Der Lehrer hält eine riesige Mickey-Mouse-Hand hoch. Die SchülerInnen heben zum Signal für andere die Hand.
  • Der Lehrer macht das Licht schnell an und aus. Die SchülerInnen drehen sich zum Lehrer.
  • Der Lehrer klingelt eine Glocke dreimal. Die SchülerInnen wenden sich dem Lehrer zu.

 

Wie Sie Ihren Schülern das Ruhe-Signal beibringen

Die meisten Leute erkennen nicht, dass man SchülerInnen das Ruhe-Signal beibringen muss. Sagen ist nicht Beibringen!! Sobald Sie sie in Teams bringen, sagen Sie ihnen, dass Sie ihre Aufmerksamkeit sofort erlangen können müssen, da Sie ihnen erlauben, sich zu unterhalten. Erklären Sie ihr Ruhesignal und sagen Sie ihnen, dass Sie die ersten Male die Zeit nehmen werden. Lassen Sie sie wissen, dass Sie erwarten, dass sie innerhalb von 3 bis 5 Sekunden ruhig sind und auf Anweisungen warten. Lassen Sie sie für eine Weile die Köpfe zusammenstecken und sich über irgendetwas unterhalten. Benutzen Sie nach wenigen Augenblicken Ihr Ruhe-Signal und schauen Sie vom ersten Moment an auf die Uhr. Warten Sie, bis es völlig ruhig im Raum ist und lesen Sie die Zeit ab, die es gedauert hat. Wenn es mehr als 5 Sekunden waren, sagen sie ihnen, dass sie besser werden müssen. Geben Sie ihnen ein neues Diskussionsthema und versuchen Sie es erneut. Gewöhnlich machen sie es beim nächsten Mal erheblich besser. Arbeiten Sie daran, bis sie es beherrschen.

Häufig gestellte Fragen

1. Muss ich ein Ruhe-Signal benutzen? Ich habe zuvor niemals eines benutzt. Ich warte lediglich bis meine SchülerInnen ruhig sind. Letztlich werden sie alle ruhig und ich gebe meine Anweisungen.

Ein Ruhe-Signal ist wichtig, um Zeitverschwendung zu vermeiden und um die Aufmerksamkeit während der Gruppenarbeit zu halten. Stellen Sie sich vor, Sie müssen jede Stunde 5 mal ein Ruhe-Signal verwenden und es dauert 1 Minute bis alle ruhig sind. Das sind dann jede Stunde 5 verschwendete Minuten oder 30 Minuten am Tag. Wenn Sie das mit 180 Schultagen multiplizieren, enden Sie mit 90 verschwendeten Stunden (oder 15 ganzen Tagen) – nur um zu warten, dass die Klasse ruhig wird.

2. Was sollte ich tun, wenn ich in der Sekundarstufe oder Oberstufe unterrichte? Ich glaube nicht, dass ältere Kinder auf ein Ruhesignal reagieren. Sie halten es für Babykram.

Sie müssen schon ein wenig kreativ werden, um das richtige Signal zu finden, aber es funktioniert auch mit älteren Kindern. Selbstverständlich würden Sie von ihnen nicht erwarten, dass sie die Finger an die Lippen legen wie Erstklässler! Ich habe Sekundarstufenlehrer gesehen, die sehr alberne Ruhe-Signale benutzt haben (die riesige Mickey-Mouse-Hand) und die SchülerInnen fanden es cool! Ich weiß von einem Oberstufen-Chemielehrer, der herausfand, dass Becher aus Glas schöne Töne produzieren. Er stellte einige unterschiedliche Größen auf und schlug sie in einer besonderen Art an. Ein anderer Sekundarstufenlehrer stellte mir die Idee mit dem Regenrohr vor. Finden Sie etwas, das ein kleines Geräusch macht und lassen Sie es für sich arbeiten. Sie sollten Ihren SchülerInnen auch erklären, warum Sie das Signal benutzen und sie vielleicht helfen lassen, eines zu finden.

Freitag
Dez282007

Schritte der Unterweisung in Teamarbeit

 

Verdeutlichen der Notwendigkeit der Fertigkeit

  • Wählen Sie die Fertigkeit aus.
  • Erklären Sie die Bedeutung.
  • Spielen Sie durch, was passiert, wenn die Fertigkeit nicht vorhanden ist.

Definition der Fertigkeit

  • Zeigen Sie wesentliche Merkmale der Fertigkeit auf.
  • Führen Sie sie vor und erklären Sie sie.

Anleitung zu Nutzung der Fertigkeit

  • Teilen Sie die Fertigkeit als Rolle zu.
  • Notieren Sie Häufigkeit und Qualität des Gebrauchs.
  • Geben Sie hin und wieder Hinweise für den Gebrauch.
  • Greifen Sie ein, um zu verdeutlichen.
  • Trainieren Sie.

Anleitung zu Feedback und Reflexion

  • Vermitteln Sie die Beobachtungsergebnisse an die Klasse / Gruppe / Individuen.
  • Lassen Sie die Schülerinnen die Daten analysieren.
  • Stellen Sie sicher, dass jeder Schüler positive Rückmeldung erhält.
  • Lassen Sie Schüler Ziele für die Verbesserung aufstellen.
  • Lassen Sie Gruppen ihre harte Arbeit feiern.
  • Wiederholung der Schritte 3 und 4
  • Betonen Sie die ständige Verbesserung, während Sie die Schritte des Erwerbs immer wiederholen und einüben.

Weitere Ausführungen finden Sie bei "Aufbau von erwünschtem Verhalten bei Teamarbeit"

Mittwoch
Sep122007

Stundenreflexion - Abschluss von Unterrichtsstunden

Nach Möglichkeit sollten Unterrichtsstunden mit einer - kurzen - Reflexion abgeschlossen werden.
Die Schülerinnen und Schüler werden so zur Wiederholung des Stoffes und zur Metakognition angeleitet.
Sie können Gelerntes begrifflich organisieren und an vorhandenem Wissen festmachen.

Die Reflexionen der Schülerinnen und Schüler sollten folgende Elemente enthalten:

  • einen einleitenden Abschnitt, der den Inhalt der Stunde wiedergibt,
  • klare begriffliche Definitionen der Ausdrücke, die benutzt wurden,
  • eine Zusammenfassung und Beurteilung der Materialien, die verwendet wurden,
  • eine Beschreibung und Beurteilung der praktischen Bedeutung des benutzten Materials,
  • etwas, was die Schülerinnen und Schüler wissen, was über den Unterricht hinausgeht.
Statt eines zusammenhängenden Textes können auch Stichworte gesammelt werden.
Nicht jede Reflexion muss alle Elemente enthalten.
Wählen Sie die aus, die Ihnen wichtig sind oder die der Stunde am meisten entsprechen.

Mögliche kooperative Verfahren:


Diskussion

Bilden Sie Gruppen von 2-3 Schülerinnen und Schülern.
Lassen Sie die Schülerinnen und Schüler zusammenfassen, worum es in der Stunde ging und was sie gelernt haben. Kooperatives Ziel ist es, ein Antwortset für die Gruppe zu geben. Alle Mitglieder müssen zustimmen und das Ergebnis erklären können.
Leitfragen können sein:
  • Worum ging es in der Stunde?
  • Was sind die fünf wichtigsten Dinge, die du gelernt hast?
  • Welche beiden Fragen möchtest du noch stellen?
Sammeln Sie die Antworten der Gruppen und notieren Sie sie, um die Bedeutsamkeit des Verfahrens zu unterstreichen und zu sehen, was die Schülerinnen und Schüler gelernt haben.

Paarweises Schreiben

Geben Sie den Schülerinnen und Schülern die Aufgabe, eine Minute lang aufzuschreiben:
  • welche Hauptaspekte sie an dem Tag gelernt haben,
  • welche Fragen sie noch haben
Die Aufgabe wird dadurch kooperativ, dass die Paare sich auf eine Antwort einigen müssen und beide die Antworten vertreten können müssen.


 

Sonntag
Sep022007

Think - Pair - (Square) - Share

Die grundlegende Vorgehensweise des Kooperativen Lernens.

Der in dieser Vorgehensweise vorgestellte Drei- bzw. Vier-Schritt
ist konstitutiv für das gesamte Kooperative Lernen:

  1. Zuerst die individuelle Auseinandersetzung mit einer Aufgabe/Anforderung
  2. Danach der Austausch im Paar, die wechselseitige Ergänzung, die Kontrolle des eigenen Verständnisses im sicheren Kontakt mit dem Partner und
  3. (eventuell) sodann in der - immer noch schützenden - Vierer-Gruppe,
  4. erst am Schluss der Schritt in die Öffentlichkeit der Klasse, der Bericht, die Demonstration des Gelernten vor den (kritischen) Augen der ganzen Lerngruppe und des Lehrers.

1. Schritt: THINK

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Freitag
Dez282007

Was fördert Lernen?

Will man Lernen verstehen, muss man wissen, wie unser Gehirn arbeitet.

Unser Gehirn wertet die aus der Umgebung eingehenden Informationen aus. Erst die Reize aus der Umwelt führen dazu, dass sich Nervenzellen verschalten.

Neuronale Verbindungen werden also geschaffen und auch wieder abgebaut. Über die Aufnahme der Reize entscheidet unser Gehirn . Für diese Selektion gibt es 5 Kriterien:

  • Gefühle
  • Anschlussmöglichkeiten
  • Eigeninitiative
  • Wiederholung

Lernen unter positiven Bedingungen und Möglichkeiten der Herstellung positiver Bedingungen durch Kooperatives Lernen

Gefühle

Gefühle steuern unser Verhalten in hohem Maße. Je positiver ein Reiz emotional besetzt ist, desto eher wird er beachtet.

Eine wesentliche Rolle spielt die Belohnungserwartung. Unser Gehirn reagiert auf Erfolg mit der Ausschüttung von Serotoninen. Je wahrscheinlicher eine externe Belohnung oder ein Erfolg ist, desto eher kommt es zum Lernen.

Es gibt im Rahmen des Kooperativen Lernens eine Reihe von Möglichkeiten, Lernprozesse für Schüler erfolgreich werden zu lassen und sie für ihre Anstrengungen zu belohnen:

  • schwächere Schüler werden durch stärkere unterstützt und erhalten so Sicherheit, bzw. werden in die Lage versetzt, einen positiven Beitrag zu leisten, z.B. bei einer Präsentation
  • schwächere Schüler erhalten in ihrer Gruppe durch die Zuweisung einer Rolle eine Aufgabe, die sie bewältigen können
  • bei Gruppenwettbewerben können Schüler im Schutz ihrer Gruppe konkurrieren und auch Belohnungen erhalten
  • durch Lob oder Zuwendung aus der Gruppe werden Einzelne belohnt und gestärkt
  • gute Schüler sehen, wie durch ihre Hilfe andere erfolgreich sein können

Unser Gehirn reagiert auf Neuigkeiten. Auf bekannte Reize reagiert das Gehirn weniger stark. Der Einzelne ist erheblich aufmerksamer und aufnahmebereiter, wenn er Neues erwartet.

Durch wechselnde Gruppen und Aufgabenzuteilung, werden den Schülern immer neue Reize geboten, sie werden immer wieder von Neuem gefordert. Nicht der Lehrer bestimmt, was neu ist, sondern der Stoff und die Gruppe.

Der Mensch ist ein Gruppenwesen und fühlt sich nur wohl und überlebensfähig, wenn er einer Gruppe angehört. Alles, was Menschen Nähe zu anderen vermittelt, gibt ihnen Sicherheit und löst Wohlbefinden aus. Im Kontext von Körperkontakt und Lachen werden Umweltreize vom Gehirn als positiv gewertet. In ihrer Anwesenheit ist nicht zu erwarten, dass der Organismus Schaden nehmen wird. Sie haben beim Menschen die Funktion des Kraulens übernommen. Es kommt zur Ausschüttung von Opiaten. Es kommt zum Wohlfühlen und zur Entspannung.

Die Zugehörigkeit zu einer Arbeitsgruppe weist den Schülern einen Platz in einer Gemeinschaft zu. Durch die Akzeptanz und Unterstützung der anderen sind sie dann zu besseren Ergebnissen fähig. Selbst bedrohliche Situationen wie Tests oder Präsentationen werden in der Gegenwart der Gruppenmitglieder leichter ertragen und gemeistert. Je sicherer sich Schüler eingebunden fühlen, desto mehr trauen sie sich zu.

Um so wichtiger ist ein sorgfältiges Training und Beobachten der sozialen Fähigkeiten von Schülern im Rahmen des Kooperativen Lernens. Schüler können nicht von selbst in Gruppen arbeiten. Sie müssen lernen, einander zuzuhören, zu ermutigen, sich gegenseitig zu kritisieren ohne zu verletzen und Konflikte zu regeln.

Schüler, die lieber alleine arbeiten wollen, sind meistens diejenigen, die ein Training in Gruppenarbeit am meisten benötigen.

Angst und Furcht führen ebenfalls zum Lernen. Der Mensch lernt so all die Dinge meiden, die ihm schaden können. Gefahrensignale lösen Reaktionen in Gehirnarealen (Limbisches System) aus, die dem Bewusstsein nicht - oder nur auf Umwegen - zugänglich sind. Die Reaktionen sind daher nicht steuerbar oder kontrollierbar.

Die Anwesenheit der Gruppenmitglieder reduziert Angst und Furcht beim Einzelnen.

Anschlussmöglichkeiten

Reize werden dann vom Gehirn als relevant betrachtet, wenn sie dem Gehirn eine Anschlussmöglichkeit bieten. Reize, die das Gehirn nicht deuten kann, werden ignoriert. Eigene Erfahrungen und Vorwissen spielen eine große Rolle bei der Interpretation und Selektion von Reizen.

Muster und neuronale Landkarten, die sich durch vorangegangenes Lernen gebildet haben, spielen bei der Auswahl neuer Reize eine wichtige Rolle. Wenn Schüler zusammenarbeiten, können sie ihre Erfahrungen und ihr Vorwissen miteinander teilen und sich Sachverhalte gegenseitig zum Teil beser vermitteln als es der Lehrer könnte.

Wenn Aufgaben so gestellt werden, dass Schüler eigene Erfahrungen einbringen müssen, ist ein wesentlicher Schritt zum Anschluss getan.

Eigeninitiative

Das Gehirn sucht sich seine Informationen. Es extrahiert Regeln aus Beispielen aus der Umwelt. Dies ist nur möglich, wenn der Mensch in seiner Umwelt aktiv sein kann, wenn er in Kontakt mit den Dingen kommt, mit ihnen hantieren kann und sie erforschen kann.

Nachhaltiges Lernen setzt die Bereitschaft und aktive Einbezogenheit des Einzelnen voraus. Anders als im Frontalunterricht sind Schüler in kooperativen Lerngruppen in der Regel aktiv am Arbeitsprozess beteiligt. Durch eigengesteuertes Tun und individuelle Verantwortlichkeit können Schüler selbst bestimmen, was sie wan tun. Sie können sich aktiv mit den Dingen auseinandersetzen.

Wiederholung

Wiederholung verstärkt die Verbindungen zwischen den Nervenzellen. Je stärker die Verbindungen werden, desto nachhaltiger ist der Lerneffekt.

Wiederholungen müssen intelligent arrangiert werden, d.h. sie müssen Möglichkeiten des Transfers bieten und möglichst viele Lernkanäle ansprechen.

Das Gehirn verarbeitet Informationen im Schlaf. Nachts erfolgt der Aufbau der Synapsen, die zum Entstehen neuronaler Netze notwendig sind. Wenn interaktive Formen die Schüler dazu anhalten, sich gegenseitig Informationen zu geben und die anderen über ihr Tun zu unterrichten, bewirkt man ein hohes Maß an Wiederholung. Die eigenständige Formulierung von Kenntnissen tut ihr Übriges, um den Lernprozess dauerhaft werden zu lassen.

Eine bewährte Methode kann hierbei z.B. das JIG-SAW (die Expertengruppe) sein.

Quellen:

  • Anette Scheunpflug, Biologische Grundlagen des Lernens, Cornelsen Lehrbuch 2001
  • Manfred Spitzer, Vorsicht Bildschirm! Klett 2005
Freitag
Dez282007

Wichtige Schritte bei der Einführung Kooperativen Lernens:

Kooperatives Lernen wird für Sie und Ihre Schüler arbeiten - es braucht lediglich ein wenig Zeit um in Gang zu kommen.

Kooperatives Lernen und Diskursfähigkeit

Schüler stehen heutzutage einer Vielzahl von Problemen und Widersprüchen gegenüber.

Als Mitglieder einer demokratischen Gesellschaft müssen sie Wissen und Kompetenzen erwerben, diese Probleme und Fragestellungen kritisch zu reflektieren und auf der Basis informierter Meinungsbildung im sozialen Kontext zu denken und zu handeln.

Erzieher müssen über das reine Verteilen von Informationen hinausgelangen. Die Klassenzimmer müssen zu Orten werden, wo Schülerinnen und Schüler die Fähigkeit entwickeln können, mit Problemen und Konflikten umzugehen.

Schülerinnen und Schüler müssen Probleme und kontroverse Fragestellungen untersuchen können und darin unterstützt werden, konstruktive Diskussionen zu führen. Wenn Schülerinnen und Schüler Fragestellungen untersuchen, die ihr Leben jetzt und in der Zukunft betreffen, werden sie Motivation und Fähigkeiten entwickeln, diese Problemlösungsstrategien auch außerhalb der Schule zu verwenden.

Schülerinnen und Schüler müssen lernen, die unterschiedlichen, oft kontroversen, Aspekte von Problemen zu betrachten und einen eigenen Standpunkt beziehen. Hierzu müssen sie Folgendes tun lernen:

  • die erforderlichen Informationen einholen
  • ihre Position vorbereiten
  • diese Position gegen andere Positionen vertreten
  • die andere Position verstehen
  • die Kontroverse auf die Sache konzentrieren und nicht an Personen festmachen
  • die Position begründet wechseln

Diese Fähigkeiten können Schülerinnen und Schüler in einem kooperativen Kontext einüben. In einer Atmosphäre ehrlicher Kommunikation entsteht Vertrauen und die Lösung eines Problems wird zur gemeinsamen Sache.

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