Neuere Studien zeigen, dass viele Schülerinnen und Schüler schlechte Leistungen oder Mitarbeit zeigen, weil sie nicht verstehen, was sie tun oder warum sie es tun sollen. Lehrerinnen und Lehrer sollten mehr Zeit darauf verwenden, ihnen zu erklären, warum sie das unterrichten, was sie unterrichten und weshalb das Thema, der Ansatz oder die Übung wichtig oder interessant und lohnenswert ist. Dabei wird ein Teil der Begeisterung der Lehrerin bzw. des Lehrers auf die Schülerinnen und Schüler übertragen, die dann eher interessiert reagieren werden. Gleichermaßen sollten Lehrerinnen und Lehrer mehr Zeit darauf verwenden, genau zu erklären, was von den Aufgaben und Übungen erwartet wird. Schülerinnen und Schüler, die unsicher bei dem sind, was sie tun sollen, werden selten gute Leistungen erbringen.
Sechs Merkmale für Motivation aus M. Hunters Unterrichtstraining
Die nachfolgenden Aspekte sind Aspekte, die wir im Untterricht kontrollieren können, sie erhöhen die Chancen, die Schülerinnen und Schüler zu motivieren. Wenn wir allerdings die Schülerinnen und Schüler nicht beim Lernen unterstützen und sie erkennen lassen, dass ihr eigener Erfolg oder Misserfolg von ihrer Anstrengung abhängt, haben diese sechs Aspekte nur eine oberflächliche Wirkung. Auch wenn Schülerinnen und Schüler, die hart arbeiten, nicht erfolgreich sind, müssen andere Wege gefunden werden. Es müssen dann auch andere Wege gefunden werden, den Unterricht zu strukturieren, um jenen Schülerinnen und Schüler zu helfen, durch angemessene Interaktion erfolgreich zu sein.
ERFOLG - Nichts ist so erfolgreich wie Erfolg. Wenn Schülerinnen und Schüler regelmäßig Erfolg erleben und ein gesundes Selbstkonzept haben, brauchen sie nur 75% der Zeit, um erfolgreich handeln zu können. Schülerinnen und Schüler, die nicht erfolgreich sind und über kein gesundes Selbst-konzept verfügen, benötigen mindestens 90-95% der Zeit.
Der Rückschluss bedeutet, dass, wenn Schülerinnen und Schüler Erfolg erleben sollen, Lehrerinnen und Lehrer auf einem angemessenen Schwierigkeitsniveau unterrichten müssen und zwar in einer Weise, die die Lernenden in bedeutungsvolles Lernen einbezieht. Die Lehrerinnen und Lehrer müssen das lernen auch überwachen und ihren Unterricht angemessen anpassen, wenn nötig. Außerdem sollten Lehrerinnen und Lehrer das Lernen vom Leichten zum Schweren organisieren - besonders für jene Schülerinnen und Schüler, die schnell frustriert sind.
BETEILIGUNG - Wenn es keinerlei Beteiligung gibt, wird es sicherlich kein Lernen geben. Andererseits sind manche Schülerinnen und Schüler durch zu viel Beteiligung frustriert, andere sind bei zu wenig Beteiligung gelangweilt. Lehrerinnen und Lehrer können Beteiligung kontrollieren, indem sie sorgfältig und angemessen eines der folgenden Konzepte verwenden:
1. Verantwortlichkeit steigern - Fragen umreißen, Wartezeiten, Hausaufgabenkontrolle und Abfragen erhöhen oder senken den Lenkungsgrad (Beachten Sie die Normen anderer Kulturen...)
2. Sichtbarkeit - Wenn der Lehrer durch den Raum geht, erhöht dies die Wahrscheinlichkeit der Teilnahme der Schülerinnen und Schüler. Das ähnelt Ihrem Grad an Aufmerksamkeit, wenn Sie einen Polizeiwagen in Ihrem Rückspiegel sehen.
3. Konsequenzen - Wenn Schülerinnen und Schüler wissen, dass sie etwas bekommen, das sie mögen oder etwas nicht erhalten, wenn etwas nicht vollendet wird, sind sie eher bereit, die Aufgabe zu beenden.
Belohnung und Bestrafung erscheinen häufig als Konsequenzen, als Nebeneffekt verringern sie möglicherweise intrinsische Motivation. Andererseits - wir alle lieben ein wenig extrinsische Motivation, es ist das Zuviel, das kontraproduktiv wirkt.
4. Zeit - Wenn Schülerinnen und Schüler wissen, wieviel Zeit sie haben, um eine Aufgabe fertig zu stellen, achten sie mehr auf die Intensität ihrer Arbeit. Haben Sie schon einmal festgestellt, wie Menschen durch die Zeit bei Prüfungen beeinflusst werden? Je mehr Zeit sie haben, eine Aufgabe zu erfüllen, desto geringer ihre Beteiligung (zumindest bei den meisten). Beachten Sie aber auch: Zeitliche Begrenzungen beeinflussen kreatives Denken bei einigen negativ und positiv bei anderen. Auf jeden Fall beeinflusst sie die Breite oder Tiefe einer Unterhaltung.
5. Hilfe - Wenn Schülerinnen und Schüler wissen, dass es Hilfswege gibt, wird ihr Grad an Beteiligung sinken. Anleitungen bei Übungen im Unterricht sind notwendig, da sie die Möglichkeit der Unterstützung geben, während die Schülerinnen und Schüler etwas Neues lernen. Trotzdem müssen wir vorsichtig sein, denn zu viel Hilfe kann die Kinder von uns abhängig machen. Vielleicht hat sich Kooperatives Lernen in Kleingruppen deshalb als so erfolgreich erwiesen – hier sind Schüler von Schülern abhängig.
BEDEUTUNG - Je mehr das Lernen mit dem vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigem Lernen zu tun hat, desto größer die Chancen, dass die Schülerinnen und Schüler in das Lernen einbezogen werden. Bei der Einführung kann der Lehrer Bedeutung schaffen oder dem Schüler helfen, Bedeutung zu erkennen. Den Schülerinnen und Schülern mitzuteilen, was der Zweck der Stunde ist, erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Schülerinnen und Schüler motiviert werden mitzumachen. Andere Wege sind Theaterspielen, Rollenspiele, Ausflüge, Diskussionen, Filmen und Videos usw. Die größte Falle für den Lehrer ist es, Lernen nicht bedeutsam zu machen.
POSITIVE ATMOSPHÄRE - Wenn wir Lernen zu einer angenehmen Erfahrung machen, erhöhen wir die Chancen, dass Schülerinnen und Schüler weiter lernen wollen. Obwohl ein unangenehmer Ton mächtig ist, wenn er häufig benutzt wird, kann das dazu führen, dass sich die Schülerinnen und Schüler zurückziehen....
INTERESSE - Wir sind motiviert, die Dinge zu tun, die uns interessieren. Wir achten auf die Dinge, die neu sind, variiert und lebendig. Humor und Begeisterung sind zwei Lerhrerverhaltensweisen, die Interesse schaffen. Die Neugier auf etwas stachelt ebenfalls unser Interesse an. Indem wir uns für die Schülerinnen und Schüler interessieren, beeinflussen wir die Stimmung im Unterricht. Lernen um des Lernens willen wird ebenfalls erhöht (intrinsische Motivation).
WISSEN UM DIE ERGEBNISSE - Wenn wir wissen, dass das, was wir tun, gut ist oder verbessert werden kann.