Kooperativer Lernort Schule
Montag, 03. September, 2007
Peter Blomert in Elternarbeit, Kooperation im Lehrerzimmer, Leadership, Schulklima, Wandel verstehen, Wissen teilen, Zusammenhang stiften

Sechs Ebenen Kooperativen Lernens

  1. Schüler-Lernen
  2. Lehrer-Lernen
  3. Kooperative Planung von Schule
  4. Leitung
  5. Gemeinschaft
  6. Befragungen und Datenanalyse

1. Schüler-Lernen


Die Schülerinnen und Schüler sind der Mittelpunkt unserer Arbeit. Wir müssen jede Art von Anstrengung machen, um ihre Erwartungen und Lernbedürfnisse zu ermitteln. Die Schülerinnen und Schüler haben ein Recht darauf, in einer sicheren, konstruktiven Lernumgebung zu lernen und haben die Verantwortung, in Planung und Bewertung ihrer Arbeit einbezogen zu werden. Schülerinnen und Schüler sollten in der Lage sein, auf vielfältige Art und Weise zu demonstrieren, was sie gelernt haben. Die Vorführung vor der Klasse, wie Ideen in neuen Zusammenhängen realisiert werden könnten, geben den Lehrerinnen und Lehrern einen Einblick darin, was die Schülerinnen und Schüler gelernt haben und zeigen auf, warum die Lehrerinnen und Lehrer diesen Lernstoff vermittelt haben.

Diese Information kann dazu dienen, die nächsten Schritte im Lernprozess zu planen. Lernergebnisse können auch in weiteren Arten von Ergebnissen abgelesen werden:

Zum Beispiel:


Mit welcher Methode auch immer wir das Ergebnis von Erziehungsprozessen messen, bleibt doch die Einsicht wichtig, dass wir diese Ergebnisse auch analysieren müssen, so dass die entscheidenden nächsten Schritte zur Verbesserung der Leistungen ermittelt werden können.

2. Lehrer-Lernen:


In einer lernzentrierten Schule ist das Kollegium die wertvollste Ressource. Darin zu investieren ist entscheidend, um die Effektivität des Unterrichts zu erhöhen. Diese Männer und Frauen helfen dabei, die Bürger von morgen , die aktiv am Geschehen der zukünftigen Gesellschaft teilhaben können, mit Wissen, Fähigkeiten, Haltungen und Werten auszustatten. Die Schule, die sich auf ihre Lehrerinnen und Lehrer konzentriert, und damit auch auf ihre Schülerinnen und Schüler, hält ein Klima aufrecht, das Vertrauen bildet. Vertrauen ist wesentlich für engagierte Mitarbeit des Kollegiums und für persönliches und professionelles Wachstum und gute Leistungen. Ohne Vertrauen leiden die Beziehungen im Unterricht. Lehrer-Schüler-Beziehungen beruhen dann ebenfalls nicht auf Vertrauen und die Schülerinnen und Schüler haben Probleme, an bedeutungsvollem Lernen teil zu haben.

Lehrerinnen und Lehrer müssen die Notwendigkeit der ständigen Erweiterung ihres Repertoires zu schätzen wissen. Befähigte und fortgebildete Menschen schaffen eine leistungsfähige Organisation. Lehrerfortbildung muss mit der Erwartung des Systems, den Erwartungen und Bedürfnissen der Schule und den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler verbunden sein und sie muss den Anforderungen des Lernens von Erwachsenen gerecht werden.

Fortdauernde Entwicklung von Fähigkeiten muss die Unterstützung von Gruppenleitern erfahren, die den Einsatz dieser Methoden im Unterricht verstärken und fördern. Nach einem Basistraining müssen Schulen Lernen so organisieren, dass die Mitglieder selbst Verantwortung für ihr Weiterlernen übernehmen und weitere Fortbildung nur als Chance zu erweitertem Lernen nutzen.

Letztlich muss das Kollegium in die Entscheidungen bezüglich seiner Arbeit einbezogen werden. Durch diese Beteiligung werden Engagement und Identifikation und die Bereitschaft, sich den Herausforderungen an Schule zu stellen, geweckt. Dies setzt natürlich voraus, dass Kollegium und Schülerschaft die richtigen Fertigkeiten besitzen, um mit den Aufgaben konstruktiv umzugehen. Wenn dies nicht der Fall ist, können große Schwierigkeiten auftreten.

3. Kooperative Planung von Schule


Vorgesetzte im erzieherischen Kontext, die Bestleistungen auf allen Ebenen ihrer Organisation fördern möchten, kennen sich mit der Bedeutung von Planung auf der Mikro- und Makroebene aus.
Auf der Makroebene müssen Erziehungspersonen zusammenarbeiten, um einen strategischen Organisationsplan zu entwickeln. Dieser Plan identifiziert jene Aufgaben, die die Organisation einvernehmlich bearbeiten will. Es ist wichtig, dass jeder in der Organisation Teil dieses Entwicklungsprozesses wird und nach Vollendung auch an der Realisierung der Ziele dieses Plans mitarbeitet.
Auf der Mikroebene entwickeln Schulen ihre Pläne.
Diese Pläne enthalten drei Schlüsselelemente:
  1. Er erfasst die Bedürfnisse und Erwartungen der Schülerinnen und Schüler und der Schulgemeinschaft.
  2. Er setzt auf konkreter und spezifischer Ebene die Erwartungen des Systemplans um und
  3. Er berücksichtigt die Bedürfnisse von Lehrerinnen und Lehrern und anderen Erziehungspersonen.
Lehrerinnen und Lehrer planen zu gegebener Zeit ihre Lehren und Lernen um diese ermittelten Ziele herum. Organisationen, die nicht voran kommen, haben ihre Ziele und Wertvorstellungen nicht an den Schulplan angepasst. Anpassung bedeutet in diesem Zusammenhang nicht, dass alle gleich denken müssen. Es bedeutet vielmehr, dass das Bedürfnis nach einer klaren Vereinbarung über die Prioritäten und die Handlungen, die zu deren Erreichung führen, anerkannt wird.

Jede Schule und jeder Schulbezirk muss Prozesse entwickeln, die sicher stellen, dass Schülerinnen und Schüler erfolgreich arbeiten und dass ihre Anstrengungen zu ständiger Verbesserung führen. Transparenz ist entscheidend. Es ist wichtig, dass in einer Organisation jeder die Prozesse von Veränderung und Wachstum versteht, die dazu führen, dass Schülerinnen und Schüler bessere Leistungen erbringen.

4. Leitung:


Leitung ist in allen Erziehungssystemen bedeutsam für die Entwicklung von lern-zentrierten Schulen. In einer Organisation, die sich zu entwickeln wünscht, müssen

Lehrerinnen und Lehrer über Wissen und Fertigkeiten verfügen, um kontinuierlich die Anstrengungen aller zu verbessern. Im Zentrum dieser Anstrengungen steht das Bedürfnis, Beziehungen zwischen unterschiedlichen Gruppen, die mit der Erziehung der Schülerinnen und Schüler zu tun haben, und denen, die Erziehung unterstützen, aufzu-bauen. Eine klare Vision mit dem Blick auf kontinuierliche Verbesserung bereitet das Feld für das Bilden solcher Beziehungen. Zusätzlich müssen Schulleiter ständig die moralischen Ziele, die Erzieher inspirieren und motivieren, bestärken. Das Verständnis dieser starken moralischen Verpflichtungen geht ohne die Fähigkeit mit Veränderung umzugehen, Zusammenhalt herzustellen und Wissen zu fördern, ins Leere. Leiter in einer lernzentrierten Schule beziehen sowohl Lehrerinnen und Lehrer ein als auch jene, die anderweitig für Erziehung zuständig sind. Sie sind oder werden eine Lerngemeinschaft.

5.Eine Lerngemeinschaft, die Engagement erzeugt


Eine lernzentrierte Schule bezieht auch die Eltern ein. Wenn sie abseits von der Schule stehen und keinen direkten Kontakt zueinander haben, kann die Schule die sozialen Ressourcen nicht nutzen, um die Bedingungen für Wachstum und ein sie umgebendes Werteklima zu schaffen. In einer Zeit, in der die erweiterte Familie eine geringere Rolle im Leben der Jugendlichen spielt, und die Medien den Platz der arbeitenden Eltern eingenommen haben, wird aktivere Mobilisierung der Eltern nötig, um den sozialen und normativen Lebensraum der Schülerinnen und Schüler im persönlichen und schulischen Bereich zu stärken.

Um gut zu funktionieren, ist es für Schulen nicht nur wichtig, dass die Lernenden sich untereinander kennen, die Eltern müssen einander und die Kinder der anderen ebenfalls kennen. Dies ist wichtig, wenn sie in der Lage sein sollen, gemeinsame Standards für die Aktivitäten und das Verhalten ihrer zu Kinder entwickeln. Die Schule muss - mit dem Rückhalt und der Mitarbeit der Eltern - die Erziehung der Kinder vervollständigen und sie muss die Eltern in die Entwicklung eines Schulklimas und die Anbindung an die Gemeinde einbeziehen.

Die Gemeinde mit all ihrer natürlichen Umgebung und Industrie ist selbst ein wesentlicher Teil der schulischen Lernumgebung. Die Jugendlichen erhalten Impulse und Erfahrungen aus ihrer eigenen Gemeinde, die die Schule in die Umsetzung der Richtlinien einbeziehen muss. Für technische Fertigkeiten sind Praktika wichtig; die Vorbereitung auf das Arbeitsleben sollte im Arbeitsleben erfolgen. Nichts desto trotz muss die Schule in der Regel den Kontakt mit der Außenwelt suchen. Die Schule soll als aktive Energie- und Kulturquelle für die örtliche Gemeinde dienen und nicht nur den Kontakt zwischen Erwachsenen und Kindern herstellen, sondern auch zu örtlichen Diensten und der Industrie.

6. Ständige Befragungen und Datenanalyse:


Es ist wichtig, dass eine Erziehungsorganisation Daten und Informationen sammelt, bearbeitet und analysiert, um die Gesamtleistungen zu verbessern. Anders formuliert: in den besten Schulen und Klassen wird Information benutzt, um Handlungen in Gang zu setzen. Dadurch, dass sie Daten und Informationen als strategische Mittel benutzen, nutzen effektive Leiter wirksam den Vergleich. Zuerst vergleichen sie die aktuellen Leistungen innerhalb der Organisation mit Zielen und Plänen. Außerdem vergleichen sie ihre Schulen mit anderen in Bezug auf die Qualität ihrer Leistungen und Probleme im Leistungsbereich.

Die Analyse von Datensätzen von allen an Schule Beteiligten ist bedeutend geworden. Individuen fürchten, was sie nicht kennen. Ängstliche Individuen können ein effektiv betriebenes Datenmanagement unterminieren. Um dies zu handhaben, müssen Leiter glauben und durch ihr Verhalten vermitteln, dass der Zweck der Datenerhebung darin liegt, bessere Entscheidungen zu treffen und nicht darin zu bestrafen. Effektive Organisationen willigen ein, Informationen und Einsichten von anderen anzunehmen, insbesondere von denen aus der Welt-Spitzenklasse. Von anderen Schulen zu lernen kann zu Quantensprüngen an Verbesserung führen.
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