Entries in Emotion und Lernen (3)
Bausteine des Selbstwertgefühls
BAUSTEIN (erworbenes Gefühl) | DAS SELBSTWERTGEFÜHL AUFBAUEN (Funktion des Erwachsenen) |
SICHERHEIT: Ein Gefühl starken Selbstvertrauens. Dazu gehört, sich wohl und sicher zu fühlen, zu wissen, was erwartet wird; sich von Menschen und von Situationen abhängig machen zu können sowie Regeln und Grenzen zu begreifen. |
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MAN SELBST SEIN („SELBSTHEIT“): Ein Gefühl der Individualität; Aneignung von Wissen über sich selbst, das eine genaue und realistische Selbstbeschreibung bezüglich der Rollen, Attribute und physischen Merkmale einschließt. |
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ZUGEHÖRIGKEIT: Ein Gefühl der Zugehörigkeit, Akzeptanz oder des In-Beziehung-Stehens, vor allem in Beziehungen, die als wichtig erachtet werden; ein Gefühl, angenommen zu sein, geschätzt zu werden und von anderen respektiert zu werden. |
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MISSION: Ein Gefühl von Sinn und Motivation im Leben; sich selbst dadurch stärken, dass man sich realistische und erreichbare Ziele setzt und bereit ist, Verantwortung für eigene Entscheidungen zu übernehmen. |
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KOMPETENZ: Ein Gefühl des Erfolgs und des Erreichens von Zielen, die als wichtig oder wertvoll angesehen werden; sich eigener Stärken bewusst sein und Schwächen akzeptieren können. |
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aus: Dr. Michele Borba. Esteem Builders. 1989. (B.L. Winch and Associates/Jalmar Press) | |
Selbstwertgefühl - der Schlüssel zum Erfolg
Gute Startchancen? - Ohne Selbstwertgefühl sind sie nichts wert!
Das war der Titel eines Artikels im Observer vom 24. September 2000.
Im Mittelpunkt des Artikels standen die Ergebnisse von 30 Jahren Forschung, die Leon Feinstein für das Centre for Economic Performance an der London School of Economics durchgeführt hatte. Feinsteins Ergebnisse weisen darauf hin, dass Selbstwertgefühl der Schlüssel zum Gelingen der Entwicklung ist und wesentlich mehr Einfluss auf zukünftigen Erfolg (und Glück) hat als Intelligenz oder Talent.
Feinstein vertritt mit den Ergebnissen seiner Studie die These, dass die Konzentration auf die Relevanz schulischer Leistungen dazu geführt hat, dass andere Faktoren, die die Verwendbarkeit auf dem Arbeitsmarkt, Einkünfte und wirtschaftlichen Erfolg begünstigen, vernachlässigt wurden.
Feinstein begleitete 30 Jahre lang mithilfe der British Cohort Study das Leben von Kindern. Er interviewte sie jeweils im Alter von vier, zehn, 16, 26 und zuletzt 30 Jahren. Er ist der Auffassung, dass die Zeit zwischen dem fünften und 15. Lebensjahr die entscheidende ist.
In dieser Zeitspanne lernen Kinder ihre eigenen Fähigkeiten einzuschätzen und bauen Erwartungshaltungen bezüglich ihres Erfolgs oder Misserfolgs auf. Diese Erwartungshaltungen haben auch auf ihr ‚Selbstbild als Erwachsene entscheidenden Einfluss.
Die Resultate der Studie weisen darauf hin, dass Kinder ohne weiteres sehr gute schulische Leistungen zeigen und dennoch ein geringes Selbstwertgefühl haben können.
Geringes Selbstwertgefühl tritt zudem keinesfalls nur in weniger wohlhabenden Kreisen auf.
Leon Feinstein, ‚The Relative Performance of Academic,
Psychological and Behavioral Attributes
Developed in Childhood Centre for Economic Performance, Paper no 443.
London School of Economics, 2000