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Entries by Carmen Druyen (6)

Samstag
Okt132007

Individuelle Verantwortungsübernahme - Fortsetzung

Was Kinder heute gemeinsam tun können, können sie morgen alleine. (Let Vygotsky, 1962)


Das dritte entscheidende Element des Kooperativen Lernens ist die Übernahme individueller Verantwortung, die dann entsteht, wenn die Leistung eines einzelnen Schülers gemessen wird, die Ergebnisse dem Team und und der Gruppe zurück gegeben werden und der Schüler von den Gruppenmitgliedern für seinen Anteil am Gruppenerfolg zur Verantwortung gezogen wird. Es ist wichtig, dass die Gruppe weiß, wer mehr Hilfe und Unterstützung und Ermutigung beim Vollenden der Aufgabe braucht. Es ist auch wissen, dass Gruppenmitglieder wissen, dass sie nicht an die Leistungen anderer anhängen können. Wenn es schwierig wird, die Leistungen der einzelnen Mitglieder zu identifizieren, wenn die Beiträge der Mitglieder redundant sind und wenn Mitglieder sich nicht verantwortlich für das Endergebnis fühlen, könnten sie einen Freifahrtschein suchen (Harkins & Petty, 1982; Ingham, Levinger, Graves, & Peckham, 1974; Kerr & Bruun, 1981; Latane, Williams, & Harkins, 1979; Moede, 1927; Petty, 1-larkins, Williams, & Latane, 1977; Williams, 1981; Williams, Harkins, & Latane, 1981).
   Der Zweck kooperativer Lerngruppen liegt darin, jedes Individuum in seinen eigenen Rechten zu stärken. Individuelle Verantwortlichkeit ist der Schlüssel um sicher zu stellen, dass alle Gruppenmitglieder durch Kooperatives Lernen tatsächlich gestärkt werden. Nachdem sie an einer kooperativen Unterrichtsstunde teilgenommen haben, sollten die Gruppenmitglieder besser vorbereitet sein, um ähnliche Aufgaben alleine zu lösen.
   Um sicher zu stellen, dass jeder Schüler individuell verantwortlich für seinen Anteil an der Gruppe ist, müssen Lehrer bewerten, wie viel Einsatz jedes Mitglied in die Gruppenarbeit einbringt, Feedback für die Gruppen und die Einzelnen bereithalten, den Gruppen helfen, redundante Arbeit durch die Gruppenmitglieder zu leisten und sicher stellen, dass jedes Mitglied für das Endergebnis verantwortlich ist. Gebräuchliche Wege zur Strukturierung der Übernahme individueller Verantwortung sind:

  • Kleinhalten der Gruppengröße. Je kleiner die Gruppe, desto größer die individuelle Verantwortlichkeit.
    Individuelles Testen aller Schülerinnen und Schüler.
  • Mündliches Prüfen nach Zufall, indem ein Schüler aufgefordert wird, die Arbeit seiner Gruppe in deren Anwesenheit vorzustellen.
  • Beobachten der Gruppen und Notieren der Häufigkeit, mit der jedes Gruppenmitglied zur Gruppenarbeit beiträgt.
  • Übertragen der Rolle des Überprüfers an einen Schüler der Gruppe. Der Überprüfer fragt die anderen Gruppenmitglieder nach Begründungen für ihre Antworten.
  • Anderen etwas erklären lassen. Wenn alle Schüler das tun, nennt man das simultanes Erklären.

Unterricht hat ein Muster. Zuerst erwerben Schülerinnen und Schüler Wissen, Fertigkeiten, Strategien oder Verfahren in einer kooperativen Gruppe. Dann wenden sie das Wissen oder die Fertigkeit, das Verfahren oder die Strategie alleine an, um ihre persönliche Beherrschung des Stoffes zu beweisen. Schülerinnen und Schüler lernen es zusammen und zeigen es alleine.

Samstag
Okt132007

Kooperatives Lernen als Element zur Erziehung zu demokratischem Handeln

"Die Hauptaufgabe eines Erziehungssystems in jeder Demokratie besteht darin, dass Schülerinnen und Schüler ihre Rollen als Staatsbürger wahrnehmen können. Das Wissen und die demokratischen Gewohnheiten, die wir für unsere Schülerinnen und Schüler heute bereit halten, werden darüber bestimmen, ob wir als Demokratie erfolgreich sein werden oder versagen, wenn diese Schülerinnen und Schüler beginnen, unsere Zukunft zu planen.

Wie können wir Schülerinnen und Schüler vorbereiten, zu Entscheidungen zu gelangen, die auf den Bedürfnissen aller basieren, wenn wir Unterrichtsmethoden benutzen, bei denen der Lehrer alleine entscheidet, was und wie gelernt wird, wie bewertet wird und welche Regeln für das Verhalten in der Klasse gelten?

Was für eine verpasste Chance! Mit traditionellen Methoden verschenken wir die Gelegenheit, unsere Klassenzimmer zu aktiven Laboratorien zu machen, in denen demokratisches Handeln praktiziert werden kann." (Norm and Kathy Green)

 

Der gesamte Text zu diesem Thema steht als Download zur Verfügung

Samstag
Okt132007

Kooperatives Lernen und Lernerfolg

Lehrstrategien zur Unterstützung von Lernerfolgen bei Schülern

Ein gutes Klassenklima schaffen, um Denkprozesse zu unterstützen
Lehrer, die ein Klassenklima schaffen, das durch Offenheit und demokratische Strukturen gekennzeichnet ist, fördern Lernen, weil ein solches Klassenklima signifikant mit der Entwicklung kritischer und kreativer Denkfähigkeit korreliert.
Kreatives Problemlösen fördern

Lehrer, die kreative Problemlösungsstrategien nutzen, verbessern das Lernen, indem sie die Schüler mit einem allgemein verwendbaren Problemlösungsstrategien ausstatten.

Kooperatives Lernen nutzen

Lehrer, die kooperative Lernmethoden verwenden, fördern Lernen, weil die Erfahrung von Zusammenarbeit die Schüler in einen interaktiven Zugang der Datenverarbeitung einbezieht, der eine bessere Erinnerung der Sachverhalte, verbesserte Lernhaltungen und gesteigerte interpersonale Beziehungen zwischen den Gruppenmitgliedern zur Folge hat.

Lernstrategien direkt lehren

Lehrer, die Lernstrategien direkt lehren, fördern das Lernen, weil solche expliziten Instruktionen den Schülern helfen, Dinge besser zu verstehen und die vom Lehrplan verlangten Denkstrategien anwenden können.

Begriffslernen

Lehrer, die Begriffe induktiv lehren, indem sie Beispiele benutzen, fördern das Lernen, weil diese Strategie Schüler direkt veranlasst, ein persönliches Verständnis des neuen Begiffs aufzubauen.

Graphische Mittel einsetzen

Lehrer, die graphische Mittel einsetzen, fördern das Lernen, weil Wissen, das in holistischen begrifflichen Netzwerken organisiert ist, leichter verstanden und behalten werden kann als unstrukturierte Einzelinformationen.

Multiple Intelligenz nutzen

Es geht nicht darum, wie intelligent du bist,
es geht darum, wie du intelligent bist.
Howard Gardner

Lehrer, die auf die Stärken der Schüler achten und andere Bereiche entwickeln, fördern Lernprozesse, weil sie mehr Lernende erreichen und den Schülern ein größeres Repertoire an Problemlösungsmitteln geben.

Metakognition einsetzen

Lehrer, die ihren Schülern helfen, metakognitive Strategien durch direkte Unterweisung zu entwickeln und einzusetzen, fördern Lernen, weil der effektive Gebrauch solcher Strategien einer der bedeutendsten Unterschiede zwischen fähigen und weniger fähigen Lernenden ist.

Samstag
Okt132007

Lehrstrategien zur Unterstützung von Lernerfolg

Ein gutes Klassenklima schaffen, um Denkprozesse zu unterstützen
Lehrer, die ein Klassenklima schaffen, das durch Offenheit und demokratische Strukturen gekennzeichnet ist, fördern Lernen, weil ein solches Klassenklima signifikant mit der Entwicklung kritischer und kreativer Denkfähigkeit korreliert.
Kreatives Problemlösen fördern

Lehrer, die kreative Problemlösungsstrategien nutzen, verbessern das Lernen, indem sie die Schüler mit einem allgemein verwendbaren Problemlösungsstrategien ausstatten.

Kooperatives Lernen nutzen

Lehrer, die kooperative Lernmethoden verwenden, fördern Lernen, weil die Erfahrung von Zusammenarbeit die Schüler in einen interaktiven Zugang der Datenverarbeitung einbezieht, der eine bessere Erinnerung der Sachverhalte, verbesserte Lernhaltungen und gesteigerte interpersonale Beziehungen zwischen den Gruppenmitgliedern zur Folge hat.

Lernstrategien direkt lehren

Lehrer, die Lernstrategien direkt lehren, fördern das Lernen, weil solche expliziten Instruktionen den Schülern helfen, Dinge besser zu verstehen und die vom Lehrplan verlangten Denkstrategien anwenden können.

Begriffslernen

Lehrer, die Begriffe induktiv lehren, indem sie Beispiele benutzen, fördern das Lernen, weil diese Strategie Schüler direkt veranlasst, ein persönliches Verständnis des neuen Begiffs aufzubauen.

Graphische Mittel einsetzen

Lehrer, die graphische Mittel einsetzen, fördern das Lernen, weil Wissen, das in holistischen begrifflichen Netzwerken organisiert ist, leichter verstanden und behalten werden kann als unstrukturierte Einzelinformationen.

Multiple Intelligenz nutzen

Es geht nicht darum, wie intelligent du bist,
es geht darum, wie du intelligent bist.
Howard Gardner

Lehrer, die auf die Stärken der Schüler achten und andere Bereiche entwickeln, fördern Lernprozesse, weil sie mehr Lernende erreichen und den Schülern ein größeres Repertoire an Problemlösungsmitteln geben.

Metakognition einsetzen

Lehrer, die ihren Schülern helfen, metakognitive Strategien durch direkte Unterweisung zu entwickeln und einzusetzen, fördern Lernen, weil der effektive Gebrauch solcher Strategien einer der bedeutendsten Unterschiede zwischen fähigen und weniger fähigen Lernenden ist.

Samstag
Okt132007

Übernahme individueller Verantwortung

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Samstag
Okt132007

Ursprünge Kooperativen Lernens

Ursprünge und Entwicklung kooperativen Lernens

Die Idee eines Lebens in Gemeinschaft und der Demokratisierung prägt die Pädagogik JOHN DEWEYs (1859 - 1952). Erziehung soll demnach so gestaltet sein, dass sie die Spielregeln des demokratischen Miteinanders durch lebendige, tätige und gemeinsame Erfahrungen erlebbar und erlernbar macht.

Die Sozialpsychologen KURT LEWIN und MORTON DEUTSCH untersuchten seit den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts die Bedeutung von Gruppen für Lernen und Verhalten. LEWIN beschäftigte sich intensiv mit der Erforschung von Führungsstilen und ihrem Einfluss auf Gruppen, DEUTSCH untersuchte u.a. die Möglichkeiten positiver Konfliktlösungsstrategien.

ANNE-MARIE und REINHARD TAUSCH griffen LEWINs Konzept der Führungsstile auf und übertrugen es auf den Unterricht. Schon in den 60er und 70er Jahren propagierten sie Gruppenunterricht als bedeutsame Unterrichtsform und Gruppenarbeit hielt Einzug in den Unterricht deutscher Schulen. HILBERT MEYER nahm den Gruppenunterricht als festen Bestandteil in seine Didaktik auf. Als Alternative zum Frontalunterricht gefeiert, wurde Gruppenunterricht in der Praxis jedoch von vielen Lehrerinnen und Lehrern als wenig produktiv und zielführend betrachtet und immer seltener als ernst zu nehmende Alternative zum Frontalunterricht oder zur Partnerarbeit gesehen.

Durch das Konzept der Themenzentrierten Interaktion (TZI) nach RUTH COHN erhielt die Gruppenarbeit noch einmal neue Impulse. GENE STANFORD griff die Prinzipien der TZI auf und entwickelte Vorschläge zur Umsetzung im Unterricht (vgl. Gruppenentwicklung im Klassenraum und anderswo, 1980/2002).

DAVID JOHNSON und ROGER JOHNSON begannen in den 80er Jahren die Wirkung von Lernen mit und durch Gleichaltrige zu untersuchen. Ausgehend von kooperativen Konfliktlösungsstrategien beschäftigten sie sich in zunehmendem Maße mit Auswirkungen der "Peer Education" in unterrichtlichen Zusammenhängen. Ausgehend von ihren Forschungen und darauf aufbauenden Vorschlägen für die Praxis entwickelten Lehrerinnen und Lehrer in Nordamerika kooperative Arbeitsformen und setzten diese in ihrem Unterricht ein.