Erweitertes Namensschild
Nutzungszusammenhänge (Wann)
Diese Methode, im Englischen "Name-Tag-Activity" genannt, eignet sich zum gegenseitigen Kennenlernen einer neuen Lerngruppe oder zum Einstieg in eine Unterrichtseinheit, leicht abgewandelt lässt sie sich auch in anderen Lern-Situationen verwenden, z.B. Vorbereitung auf einen Test oder eine Prüfung.
Die Methode ermöglicht es den Mitgliedern der Lerngruppe, miteinander in Kontakt zu kommen und sich dabei zugleich einem Lernthema zu nähern, sie hilft, das eigene Vorwissen zu aktivieren und mit den anderen Mitgliedern der Lerngruppe auszutauschen, sie unterstützt die Herstellung einer sicheren Lernatmosphäre.
Verfahren (Wie)
Jede(r) Lernende erhält ein Namensschild zum Anstecken oder Umhängen, alternativ lässt sich auch ein Buddy-Book basteln, dessen erste Seite dann als Namensschild dient.
In die Mitte des Schildes schreibt sie oder er jeweils den eigenen Namen und kennzeichnet die 4 Ecken mit kleinen Zahlen 1 - 4.
Soll diese Methode der Annäherung an ein neues Themengebiet dienen, kann statt des Namens auch das neue Thema oder ein mit diesem Thema in engem Bezug stehender Begriff geschrieben werden.
Nun stellt die Lehrkraft nacheinander für jede der 4 Ecken des Namensschildes eine Frage. (Die Fragen werden zusätzlich schriftlich festgehalten, an der Tafel, auf einer Flipchart, auf einem OHP, ... .
Jeder der Lernenden notiert sich zu jeder Frage nach kurzer Überlegungszeit einige Stichworte bzw. malt eine Grafik, ein Symbol in die jeweilige Ecke seines Namensschildes.
Danach bilden jeweils zwei Lernende ein Paar, stellen sich gegebenenfalls (in einer Kennenlern-Situation) einander vor und tauschen ihre Ideen zur ersten der vier Ecken aus (oben links und in den nächsten Runden im Uhrzeigersinn).
Nach kurzem Austausch gehen alle zu einer anderen Person weiter, mit der sie bisher im Verlauf der Aktivitãt noch nicht gesprochen haben.
Die neuen Paare tauschen sich wiederum über die nächste Ecke ihres Namensschildes aus usw.
Variationen
In einer Aufwärmphase oder einer Kennenlernphase können die ersten Fragen durchaus einfache persönliche Fragen sein, Fragen nach persönlichen Hobbies, nach bevorzugten Aufenthaltsorten, etc.
Die letzte oder die beiden letzten Fragen sollten auf das kommende Thema vorbereiten und das Vorwissen der Lernenden aktivieren. Hier sind der Phantasie der Lehrkraft keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist, dass alle Lernenden sich spielerisch und angstfrei dem neuen Thema nähern. In vertrauten Lerngruppen können alle Fragen auf das neue Thema vorbereiten.
Verknüpfungen
Das erweiterte Namensschild lässt sich sehr gut mit anderen Methoden kombinieren, zum Beispiel mit verschiedenen Formen der Paar-Bildung: Mix-Mingle-Freeze, Innen- und Außenkreis, Drei-Schritt-Interview etc.
Die Entscheidung für eine bestimmte Methode ist z.B. davon abhängig, ob diese Phase des Unterrichts nur dem Kennenlernen der Gruppe, der mentalen Einstimmung der Lernenden oder auch schon der Gruppenbildung für die nächsten Prozesse dienen soll.
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