Suche
Twitterwall

Entries in Gruppenaktivitäten (15)

Mittwoch
Sep122007

Kooperatives Lernen für ältere Schüler und Schülerinnen

Kooperatives Lernen ist eine Schlüsselstrategie , die gemeinsam mit anderen Unterrichtsstrategien eine motivierte, engagierte und ansprechbare Lerngruppe schafft.

Hierzu auch:

Hinweise für die Durchführung von Unterricht:
  • Stellen Sie allen kooperativen Lernaktivitäten unabhängiges Arbeiten voran. Das heißt, die Schüler sollten - oft auch schriftlich - den Inhalt der kooperativen Tätigkeit durchdenken, bevor sie mit einem oder mehreren Schülerinnen zusammenarbeiten.
  • Lassen Sie Schüler einen Großteil der Arbeit in Partnerarbeit erledigen, bevor sie in größeren Gruppen arbeiten. Ein guter Weg, Partnerarbeit anzufangen, besteht darin, intrinsisch motivierendes Material, z.B. verwirrende Informationen, und / oder illustriertes Material zu geben. Schüler, die an dem Thema interessiert sind, kooperieren ohne zu wissen, dass sie es tun.
  • Wechseln Sie häufig die Partner, so dass die Schüler sich gegenseitig beim Denken kennen lernen. Lassen Sie sie wissen, dass dies ihre Vorgehensweise ist, ansonsten werden sie zögern, mit bestimmten Anderen zusammenzuarbeiten.
  • Planen Sie einen Teil Ihrer Partnerarbeitsphasen nach Kriterien wie Interesse, Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit, Lernstil etc. Führen Sie eine Liste über unterschiedliche Partnerarbeit.
  • Nutzen Sie Partnerarbeit am Anfang und Ende des Unterrichts als Brücke und zur Eingangsbesprechung. Hören Sie den Partnergesprächen gut zu, so dass die Schüler wissen, dass sie die Gespräche schätzen, dass sie ihnen zuhören.
  • Verlangen Sie von allen Schülern Papier bereit zu halten, so dass sie jederzeit damit rechnen, eine Frage schriftlich zu beantworten oder wiederzugeben, was der Lehrer oder ein Schüler gesagt hat. Das hilft, dass die Schüler vorbereitet sind, wenn sie aufgefordert werden, kooperativ zu arbeiten.
  • Entwickeln Sie eine gemeinsame Sprache, so dass die Schüler wissen, wie ihr Denken funktionieren soll, wenn sie arbeiten.
  • Benutzen Sie Gruppenpuzzles. Schüler lieben und brauchen die Expertenrolle. Üben Sie dieses Verfahren jedoch durch Partnerarbeit und reziprokes Lesen sorgfältig ein.
  • Führen Sie Rollen für Gruppenmitglieder ein, z.B. Aufzeichner, Berichter, Zeitnehmer etc., insbesondere in Gruppen, die größer als vier sind.
  • Beschäftigen Sie Schüler mit Aktivitäten, die dazu bestimmt sind den Wert von unabhängigem Denken, visueller Präsentation, z.B. Mindmapping, von Zweier-, Dreier- oder Vierergruppenarbeit und von Strukturen, wie in der Expertengruppe, zu demonstrieren. Wenn sie feststellen, welchen Unterschied diese Variablen für das Gedächtnis und bei Testergebnissen machen, lassen sie sich auf den Prozess ein.

    Wichtig!!
    Lassen Sie sich bei dem Versuch Kooperatives Lernen in Ihren Unterricht zu integrieren nicht dadurch entmutigen, dass Schüler Ihnen Hindernisse in den Weg stellen. Das ist aus vielen offensichtlichen Gründen natürlich. Analysieren Sie die Ergebnisse mit ihnen und die meisten werden die Vorteile sehen. Mit anderen Worten, beziehen Sie die Schüler durch Erklärungen ein.
Freitag
Dez282007

Schritte der Unterweisung in Teamarbeit

 

Verdeutlichen der Notwendigkeit der Fertigkeit

  • Wählen Sie die Fertigkeit aus.
  • Erklären Sie die Bedeutung.
  • Spielen Sie durch, was passiert, wenn die Fertigkeit nicht vorhanden ist.

Definition der Fertigkeit

  • Zeigen Sie wesentliche Merkmale der Fertigkeit auf.
  • Führen Sie sie vor und erklären Sie sie.

Anleitung zu Nutzung der Fertigkeit

  • Teilen Sie die Fertigkeit als Rolle zu.
  • Notieren Sie Häufigkeit und Qualität des Gebrauchs.
  • Geben Sie hin und wieder Hinweise für den Gebrauch.
  • Greifen Sie ein, um zu verdeutlichen.
  • Trainieren Sie.

Anleitung zu Feedback und Reflexion

  • Vermitteln Sie die Beobachtungsergebnisse an die Klasse / Gruppe / Individuen.
  • Lassen Sie die Schülerinnen die Daten analysieren.
  • Stellen Sie sicher, dass jeder Schüler positive Rückmeldung erhält.
  • Lassen Sie Schüler Ziele für die Verbesserung aufstellen.
  • Lassen Sie Gruppen ihre harte Arbeit feiern.
  • Wiederholung der Schritte 3 und 4
  • Betonen Sie die ständige Verbesserung, während Sie die Schritte des Erwerbs immer wiederholen und einüben.

Weitere Ausführungen finden Sie bei "Aufbau von erwünschtem Verhalten bei Teamarbeit"

Sonntag
Sep022007

Think - Pair - (Square) - Share

Die grundlegende Vorgehensweise des Kooperativen Lernens.

Der in dieser Vorgehensweise vorgestellte Drei- bzw. Vier-Schritt
ist konstitutiv für das gesamte Kooperative Lernen:

  1. Zuerst die individuelle Auseinandersetzung mit einer Aufgabe/Anforderung
  2. Danach der Austausch im Paar, die wechselseitige Ergänzung, die Kontrolle des eigenen Verständnisses im sicheren Kontakt mit dem Partner und
  3. (eventuell) sodann in der - immer noch schützenden - Vierer-Gruppe,
  4. erst am Schluss der Schritt in die Öffentlichkeit der Klasse, der Bericht, die Demonstration des Gelernten vor den (kritischen) Augen der ganzen Lerngruppe und des Lehrers.

1. Schritt: THINK

Click to read more ...

Freitag
Dez282007

Was fördert Lernen?

Will man Lernen verstehen, muss man wissen, wie unser Gehirn arbeitet.

Unser Gehirn wertet die aus der Umgebung eingehenden Informationen aus. Erst die Reize aus der Umwelt führen dazu, dass sich Nervenzellen verschalten.

Neuronale Verbindungen werden also geschaffen und auch wieder abgebaut. Über die Aufnahme der Reize entscheidet unser Gehirn . Für diese Selektion gibt es 5 Kriterien:

  • Gefühle
  • Anschlussmöglichkeiten
  • Eigeninitiative
  • Wiederholung

Lernen unter positiven Bedingungen und Möglichkeiten der Herstellung positiver Bedingungen durch Kooperatives Lernen

Gefühle

Gefühle steuern unser Verhalten in hohem Maße. Je positiver ein Reiz emotional besetzt ist, desto eher wird er beachtet.

Eine wesentliche Rolle spielt die Belohnungserwartung. Unser Gehirn reagiert auf Erfolg mit der Ausschüttung von Serotoninen. Je wahrscheinlicher eine externe Belohnung oder ein Erfolg ist, desto eher kommt es zum Lernen.

Es gibt im Rahmen des Kooperativen Lernens eine Reihe von Möglichkeiten, Lernprozesse für Schüler erfolgreich werden zu lassen und sie für ihre Anstrengungen zu belohnen:

  • schwächere Schüler werden durch stärkere unterstützt und erhalten so Sicherheit, bzw. werden in die Lage versetzt, einen positiven Beitrag zu leisten, z.B. bei einer Präsentation
  • schwächere Schüler erhalten in ihrer Gruppe durch die Zuweisung einer Rolle eine Aufgabe, die sie bewältigen können
  • bei Gruppenwettbewerben können Schüler im Schutz ihrer Gruppe konkurrieren und auch Belohnungen erhalten
  • durch Lob oder Zuwendung aus der Gruppe werden Einzelne belohnt und gestärkt
  • gute Schüler sehen, wie durch ihre Hilfe andere erfolgreich sein können

Unser Gehirn reagiert auf Neuigkeiten. Auf bekannte Reize reagiert das Gehirn weniger stark. Der Einzelne ist erheblich aufmerksamer und aufnahmebereiter, wenn er Neues erwartet.

Durch wechselnde Gruppen und Aufgabenzuteilung, werden den Schülern immer neue Reize geboten, sie werden immer wieder von Neuem gefordert. Nicht der Lehrer bestimmt, was neu ist, sondern der Stoff und die Gruppe.

Der Mensch ist ein Gruppenwesen und fühlt sich nur wohl und überlebensfähig, wenn er einer Gruppe angehört. Alles, was Menschen Nähe zu anderen vermittelt, gibt ihnen Sicherheit und löst Wohlbefinden aus. Im Kontext von Körperkontakt und Lachen werden Umweltreize vom Gehirn als positiv gewertet. In ihrer Anwesenheit ist nicht zu erwarten, dass der Organismus Schaden nehmen wird. Sie haben beim Menschen die Funktion des Kraulens übernommen. Es kommt zur Ausschüttung von Opiaten. Es kommt zum Wohlfühlen und zur Entspannung.

Die Zugehörigkeit zu einer Arbeitsgruppe weist den Schülern einen Platz in einer Gemeinschaft zu. Durch die Akzeptanz und Unterstützung der anderen sind sie dann zu besseren Ergebnissen fähig. Selbst bedrohliche Situationen wie Tests oder Präsentationen werden in der Gegenwart der Gruppenmitglieder leichter ertragen und gemeistert. Je sicherer sich Schüler eingebunden fühlen, desto mehr trauen sie sich zu.

Um so wichtiger ist ein sorgfältiges Training und Beobachten der sozialen Fähigkeiten von Schülern im Rahmen des Kooperativen Lernens. Schüler können nicht von selbst in Gruppen arbeiten. Sie müssen lernen, einander zuzuhören, zu ermutigen, sich gegenseitig zu kritisieren ohne zu verletzen und Konflikte zu regeln.

Schüler, die lieber alleine arbeiten wollen, sind meistens diejenigen, die ein Training in Gruppenarbeit am meisten benötigen.

Angst und Furcht führen ebenfalls zum Lernen. Der Mensch lernt so all die Dinge meiden, die ihm schaden können. Gefahrensignale lösen Reaktionen in Gehirnarealen (Limbisches System) aus, die dem Bewusstsein nicht - oder nur auf Umwegen - zugänglich sind. Die Reaktionen sind daher nicht steuerbar oder kontrollierbar.

Die Anwesenheit der Gruppenmitglieder reduziert Angst und Furcht beim Einzelnen.

Anschlussmöglichkeiten

Reize werden dann vom Gehirn als relevant betrachtet, wenn sie dem Gehirn eine Anschlussmöglichkeit bieten. Reize, die das Gehirn nicht deuten kann, werden ignoriert. Eigene Erfahrungen und Vorwissen spielen eine große Rolle bei der Interpretation und Selektion von Reizen.

Muster und neuronale Landkarten, die sich durch vorangegangenes Lernen gebildet haben, spielen bei der Auswahl neuer Reize eine wichtige Rolle. Wenn Schüler zusammenarbeiten, können sie ihre Erfahrungen und ihr Vorwissen miteinander teilen und sich Sachverhalte gegenseitig zum Teil beser vermitteln als es der Lehrer könnte.

Wenn Aufgaben so gestellt werden, dass Schüler eigene Erfahrungen einbringen müssen, ist ein wesentlicher Schritt zum Anschluss getan.

Eigeninitiative

Das Gehirn sucht sich seine Informationen. Es extrahiert Regeln aus Beispielen aus der Umwelt. Dies ist nur möglich, wenn der Mensch in seiner Umwelt aktiv sein kann, wenn er in Kontakt mit den Dingen kommt, mit ihnen hantieren kann und sie erforschen kann.

Nachhaltiges Lernen setzt die Bereitschaft und aktive Einbezogenheit des Einzelnen voraus. Anders als im Frontalunterricht sind Schüler in kooperativen Lerngruppen in der Regel aktiv am Arbeitsprozess beteiligt. Durch eigengesteuertes Tun und individuelle Verantwortlichkeit können Schüler selbst bestimmen, was sie wan tun. Sie können sich aktiv mit den Dingen auseinandersetzen.

Wiederholung

Wiederholung verstärkt die Verbindungen zwischen den Nervenzellen. Je stärker die Verbindungen werden, desto nachhaltiger ist der Lerneffekt.

Wiederholungen müssen intelligent arrangiert werden, d.h. sie müssen Möglichkeiten des Transfers bieten und möglichst viele Lernkanäle ansprechen.

Das Gehirn verarbeitet Informationen im Schlaf. Nachts erfolgt der Aufbau der Synapsen, die zum Entstehen neuronaler Netze notwendig sind. Wenn interaktive Formen die Schüler dazu anhalten, sich gegenseitig Informationen zu geben und die anderen über ihr Tun zu unterrichten, bewirkt man ein hohes Maß an Wiederholung. Die eigenständige Formulierung von Kenntnissen tut ihr Übriges, um den Lernprozess dauerhaft werden zu lassen.

Eine bewährte Methode kann hierbei z.B. das JIG-SAW (die Expertengruppe) sein.

Quellen:

  • Anette Scheunpflug, Biologische Grundlagen des Lernens, Cornelsen Lehrbuch 2001
  • Manfred Spitzer, Vorsicht Bildschirm! Klett 2005
Freitag
Dez282007

Wichtige Schritte bei der Einführung Kooperativen Lernens:

Kooperatives Lernen wird für Sie und Ihre Schüler arbeiten - es braucht lediglich ein wenig Zeit um in Gang zu kommen.

Kooperatives Lernen und Diskursfähigkeit

Schüler stehen heutzutage einer Vielzahl von Problemen und Widersprüchen gegenüber.

Als Mitglieder einer demokratischen Gesellschaft müssen sie Wissen und Kompetenzen erwerben, diese Probleme und Fragestellungen kritisch zu reflektieren und auf der Basis informierter Meinungsbildung im sozialen Kontext zu denken und zu handeln.

Erzieher müssen über das reine Verteilen von Informationen hinausgelangen. Die Klassenzimmer müssen zu Orten werden, wo Schülerinnen und Schüler die Fähigkeit entwickeln können, mit Problemen und Konflikten umzugehen.

Schülerinnen und Schüler müssen Probleme und kontroverse Fragestellungen untersuchen können und darin unterstützt werden, konstruktive Diskussionen zu führen. Wenn Schülerinnen und Schüler Fragestellungen untersuchen, die ihr Leben jetzt und in der Zukunft betreffen, werden sie Motivation und Fähigkeiten entwickeln, diese Problemlösungsstrategien auch außerhalb der Schule zu verwenden.

Schülerinnen und Schüler müssen lernen, die unterschiedlichen, oft kontroversen, Aspekte von Problemen zu betrachten und einen eigenen Standpunkt beziehen. Hierzu müssen sie Folgendes tun lernen:

  • die erforderlichen Informationen einholen
  • ihre Position vorbereiten
  • diese Position gegen andere Positionen vertreten
  • die andere Position verstehen
  • die Kontroverse auf die Sache konzentrieren und nicht an Personen festmachen
  • die Position begründet wechseln

Diese Fähigkeiten können Schülerinnen und Schüler in einem kooperativen Kontext einüben. In einer Atmosphäre ehrlicher Kommunikation entsteht Vertrauen und die Lösung eines Problems wird zur gemeinsamen Sache.

Page 1 2