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Entries in Lernmotivation (5)

Freitag
Sep142007

- Stichwortliste -

Die Stichwortliste der Artikelsammlung "In der Klasse"

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Mittwoch
Sep122007

Ideen zur Steigerung des Selbstwertgefühls und zum Aufbau einer kooperativen und fürsorglichen Schulkultur

An der Franklin Elementary School (Franklin Centre, Quebec) des Protestant Regional School Board des Chateauguay-Tals hatte die Schulleiterin Lindsay Strachan-Baker schon immer die Vision, dass das Selbstwertgefühl der Kinder entwickelt werden müsse.

"Das Selbstwertgefühl beeinflusst alle unsere Handlungen, jede Beziehung zu anderen und alle unsere Erwartungen an Erfolg und Glück. Daher habe ich es an der Franklin Elementary School (92 Schüler) zu meinem obersten Anliegen gemacht, das Selbstwertgefühl jeder an unserer Schule beteiligten Person, Lehrern und Schülern, zu steigern."

Das Engagement der Schule in diesem Bereich wird deutlich, wenn man sich die zahlreich angebotenen Initiativen anschaut:

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Dienstag
Okt022007

Kooperatives Lernen und Motivation

Neuere Studien zeigen, dass viele Schülerinnen und Schüler schlechte Leistungen oder Mitarbeit zeigen, weil sie nicht verstehen, was sie tun oder warum sie es tun sollen. Lehrerinnen und Lehrer sollten mehr Zeit darauf verwenden, ihnen zu erklären, warum sie das unterrichten, was sie unterrichten und weshalb das Thema, der Ansatz oder die Übung wichtig oder interessant und lohnenswert ist. Dabei wird ein Teil der Begeisterung der Lehrerin bzw. des Lehrers auf die Schülerinnen und Schüler übertragen, die dann eher interessiert reagieren werden. Gleichermaßen sollten Lehrerinnen und Lehrer mehr Zeit darauf verwenden, genau zu erklären, was von den Aufgaben und Übungen erwartet wird. Schülerinnen und Schüler, die unsicher bei dem sind, was sie tun sollen, werden selten gute Leistungen erbringen.

Sechs Merkmale für Motivation aus M. Hunters Unterrichtstraining
      
      Die nachfolgenden Aspekte sind Aspekte, die wir im Untterricht kontrollieren können, sie erhöhen die Chancen, die Schülerinnen und Schüler zu motivieren. Wenn wir allerdings die Schülerinnen und Schüler nicht beim Lernen unterstützen und sie erkennen lassen, dass ihr eigener Erfolg oder Misserfolg von ihrer Anstrengung abhängt, haben diese sechs Aspekte nur eine oberflächliche Wirkung. Auch wenn Schülerinnen und Schüler, die hart arbeiten, nicht erfolgreich sind, müssen andere Wege gefunden werden. Es müssen dann auch andere Wege gefunden werden, den Unterricht zu strukturieren, um jenen Schülerinnen und Schüler zu helfen, durch angemessene Interaktion erfolgreich zu sein.

ERFOLG - Nichts ist so erfolgreich wie Erfolg. Wenn Schülerinnen und Schüler regelmäßig Erfolg erleben und ein gesundes Selbstkonzept haben, brauchen sie nur 75% der Zeit, um erfolgreich handeln zu können. Schülerinnen und Schüler, die nicht erfolgreich sind und über kein gesundes Selbst-konzept verfügen, benötigen mindestens 90-95% der Zeit.

Der Rückschluss bedeutet, dass, wenn Schülerinnen und Schüler Erfolg erleben sollen, Lehrerinnen und Lehrer auf einem angemessenen Schwierigkeitsniveau unterrichten müssen und zwar in einer Weise, die die Lernenden in bedeutungsvolles Lernen einbezieht. Die Lehrerinnen und Lehrer müssen das lernen auch überwachen und ihren Unterricht angemessen anpassen, wenn nötig. Außerdem sollten Lehrerinnen und Lehrer das Lernen vom Leichten zum Schweren organisieren - besonders für jene Schülerinnen und Schüler, die schnell frustriert sind.

BETEILIGUNG - Wenn es keinerlei Beteiligung gibt, wird es sicherlich kein Lernen geben. Andererseits sind manche Schülerinnen und Schüler durch zu viel Beteiligung frustriert, andere sind bei zu wenig Beteiligung gelangweilt. Lehrerinnen und Lehrer können Beteiligung kontrollieren, indem sie sorgfältig und angemessen eines der folgenden Konzepte verwenden:

1. Verantwortlichkeit steigern - Fragen umreißen, Wartezeiten, Hausaufgabenkontrolle und Abfragen erhöhen oder senken den Lenkungsgrad (Beachten Sie die Normen anderer Kulturen...)

2. Sichtbarkeit - Wenn der Lehrer durch den Raum geht, erhöht dies die Wahrscheinlichkeit der Teilnahme der Schülerinnen und Schüler. Das ähnelt Ihrem Grad an Aufmerksamkeit, wenn Sie einen Polizeiwagen in Ihrem Rückspiegel sehen.

3. Konsequenzen - Wenn Schülerinnen und Schüler wissen, dass sie etwas bekommen, das sie mögen oder etwas nicht erhalten, wenn etwas nicht vollendet wird, sind sie eher bereit, die Aufgabe zu beenden.

Belohnung und Bestrafung erscheinen häufig als Konsequenzen, als Nebeneffekt verringern sie möglicherweise intrinsische Motivation. Andererseits - wir alle lieben ein wenig extrinsische Motivation, es ist das Zuviel, das kontraproduktiv wirkt.

4. Zeit - Wenn Schülerinnen und Schüler wissen, wieviel Zeit sie haben, um eine Aufgabe fertig zu stellen, achten sie mehr auf die Intensität ihrer Arbeit. Haben Sie schon einmal festgestellt, wie Menschen durch die Zeit bei Prüfungen beeinflusst werden? Je mehr Zeit sie haben, eine Aufgabe zu erfüllen, desto geringer ihre Beteiligung (zumindest bei den meisten). Beachten Sie aber auch: Zeitliche Begrenzungen beeinflussen kreatives Denken bei einigen negativ und positiv bei anderen. Auf jeden Fall beeinflusst sie die Breite oder Tiefe einer Unterhaltung.

5. Hilfe - Wenn Schülerinnen und Schüler wissen, dass es Hilfswege gibt, wird ihr Grad an Beteiligung sinken. Anleitungen bei Übungen im Unterricht sind notwendig, da sie die Möglichkeit der Unterstützung geben, während die Schülerinnen und Schüler etwas Neues lernen. Trotzdem müssen wir vorsichtig sein, denn zu viel Hilfe kann die Kinder von uns abhängig machen. Vielleicht hat sich Kooperatives Lernen in Kleingruppen deshalb als so erfolgreich erwiesen – hier sind Schüler von Schülern abhängig.

BEDEUTUNG - Je mehr das Lernen mit dem vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigem Lernen zu tun hat, desto größer die Chancen, dass die Schülerinnen und Schüler in das Lernen einbezogen werden. Bei der Einführung kann der Lehrer Bedeutung schaffen oder dem Schüler helfen, Bedeutung zu erkennen. Den Schülerinnen und Schülern mitzuteilen, was der Zweck der Stunde ist, erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Schülerinnen und Schüler motiviert werden mitzumachen. Andere Wege sind Theaterspielen, Rollenspiele, Ausflüge, Diskussionen, Filmen und Videos usw. Die größte Falle für den Lehrer ist es, Lernen nicht bedeutsam zu machen.

POSITIVE ATMOSPHÄRE - Wenn wir Lernen zu einer angenehmen Erfahrung machen, erhöhen wir die Chancen, dass Schülerinnen und Schüler weiter lernen wollen. Obwohl ein unangenehmer Ton mächtig ist, wenn er häufig benutzt wird, kann das dazu führen, dass sich die Schülerinnen und Schüler zurückziehen....

INTERESSE - Wir sind motiviert, die Dinge zu tun, die uns interessieren. Wir achten auf die Dinge, die neu sind, variiert und lebendig. Humor und Begeisterung sind zwei Lerhrerverhaltensweisen, die Interesse schaffen. Die Neugier auf etwas stachelt ebenfalls unser Interesse an. Indem wir uns für die Schülerinnen und Schüler interessieren, beeinflussen wir die Stimmung im Unterricht. Lernen um des Lernens willen wird ebenfalls erhöht (intrinsische Motivation).

WISSEN UM DIE ERGEBNISSE - Wenn wir wissen, dass das, was wir tun, gut ist oder verbessert werden kann.

Samstag
Sep152007

Motivationsförderung (nach Madeleine Hunter)

Die nachfolgenden Aspekte sind Aspekte, die wir im Untterricht kontrollieren können, sie erhöhen die Chancen, die Schülerinnen und Schüler zu motivieren. Wenn wir allerdings die Schülerinnen und Schüler nicht beim Lernen unterstützen und sie erkennen lassen, dass ihr eigener Erfolg oder Misserfolg von ihrer Anstrengung abhängt, haben diese sechs Aspekte nur eine oberflächliche Wirkung. Auch wenn Schülerinnen und Schüler, die hart arbeiten, nicht erfolgreich sind, müssen andere Wege gefunden werden. Es müssen dann auch andere Wege gefunden werden, den Unterricht zu strukturieren, um jenen Schülerinnen und Schüler zu helfen, durch angemessene Interaktion erfolgreich zu sein.

ERFOLG - Nichts ist so erfolgreich wie Erfolg. Wenn Schülerinnen und Schüler regelmäßig Erfolg erleben und ein gesundes Selbstkonzept haben, brauchen sie nur 75% der Zeit, um erfolgreich handeln zu können. Schülerinnen und Schüler, die nicht erfolgreich sind und über kein gesundes Selbst-konzept verfügen, benötigen mindestens 90-95% der Zeit.

Der Rückschluss bedeutet, dass, wenn Schülerinnen und Schüler Erfolg erleben sollen, Lehrerinnen und Lehrer auf einem angemessenen Schwierigkeitsniveau unterrichten müssen und zwar in einer Weise, die die Lernenden in bedeutungsvolles Lernen einbezieht. Die Lehrerinnen und Lehrer müssen das lernen auch überwachen und ihren Unterricht angemessen anpassen, wenn nötig. Außerdem sollten Lehrerinnen und Lehrer das Lernen vom Leichten zum Schweren organisieren - besonders für jene Schülerinnen und Schüler, die schnell frustriert sind.

BETEILIGUNG - Wenn es keinerlei Beteiligung gibt, wird es sicherlich kein Lernen geben. Andererseits sind manche Schülerinnen und Schüler durch zu viel Beteiligung frustriert, andere sind bei zu wenig Beteiligung gelangweilt. Lehrerinnen und Lehrer können Beteiligung kontrollieren, indem sie sorgfältig und angemessen eines der folgenden Konzepte verwenden:

1. Verantwortlichkeit steigern - Fragen umreißen, Wartezeiten, Hausaufgabenkontrolle und Abfragen erhöhen oder senken den Lenkungsgrad (Beachten Sie die Normen anderer Kulturen...)

2. Sichtbarkeit - Wenn der Lehrer durch den Raum geht, erhöht dies die Wahrscheinlichkeit der Teilnahme der Schülerinnen und Schüler. Das ähnelt Ihrem Grad an Aufmerksamkeit, wenn Sie einen Polizeiwagen in Ihrem Rückspiegel sehen.

3. Konsequenzen - Wenn Schülerinnen und Schüler wissen, dass sie etwas bekommen, das sie mögen oder etwas nicht erhalten, wenn etwas nicht vollendet wird, sind sie eher bereit, die Aufgabe zu beenden.

Belohnung und Bestrafung erscheinen häufig als Konsequenzen, als Nebeneffekt verringern sie möglicherweise intrinsische Motivation. Andererseits - wir alle lieben ein wenig extrinsische Motivation, es ist das Zuviel, das kontraproduktiv wirkt.

4. Zeit - Wenn Schülerinnen und Schüler wissen, wieviel Zeit sie haben, um eine Aufgabe fertig zu stellen, achten sie mehr auf die Intensität ihrer Arbeit. Haben Sie schon einmal festgestellt, wie Menschen durch die Zeit bei Prüfungen beeinflusst werden? Je mehr Zeit sie haben, eine Aufgabe zu erfüllen, desto geringer ihre Beteiligung (zumindest bei den meisten). Beachten Sie aber auch: Zeitliche Begrenzungen beeinflussen kreatives Denken bei einigen negativ und positiv bei anderen. Auf jeden Fall beeinflusst sie die Breite oder Tiefe einer Unterhaltung.

5. Hilfe - Wenn Schülerinnen und Schüler wissen, dass es Hilfswege gibt, wird ihr Grad an Beteiligung sinken. Anleitungen bei Übungen im Unterricht sind notwendig, da sie die Möglichkeit der Unterstützung geben, während die Schülerinnen und Schüler etwas Neues lernen. Trotzdem müssen wir vorsichtig sein, denn zu viel Hilfe kann die Kinder von uns abhängig machen. Vielleicht hat sich Kooperatives Lernen in Kleingruppen deshalb als so erfolgreich erwiesen – hier sind Schüler von Schülern abhängig.

BEDEUTUNG - Je mehr das Lernen mit dem vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigem Lernen zu tun hat, desto größer die Chancen, dass die Schülerinnen und Schüler in das Lernen einbezogen werden. Bei der Einführung kann der Lehrer Bedeutung schaffen oder dem Schüler helfen, Bedeutung zu erkennen. Den Schülerinnen und Schülern mitzuteilen, was der Zweck der Stunde ist, erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Schülerinnen und Schüler motiviert werden mitzumachen. Andere Wege sind Theaterspielen, Rollenspiele, Ausflüge, Diskussionen, Filmen und Videos usw. Die größte Falle für den Lehrer ist es, Lernen nicht bedeutsam zu machen.

POSITIVE ATMOSPHÄRE - Wenn wir Lernen zu einer angenehmen Erfahrung machen, erhöhen wir die Chancen, dass Schülerinnen und Schüler weiter lernen wollen. Obwohl ein unangenehmer Ton mächtig ist, wenn er häufig benutzt wird, kann das dazu führen, dass sich die Schülerinnen und Schüler zurückziehen....

INTERESSE - Wir sind motiviert, die Dinge zu tun, die uns interessieren. Wir achten auf die Dinge, die neu sind, variiert und lebendig. Humor und Begeisterung sind zwei Lerhrerverhaltensweisen, die Interesse schaffen. Die Neugier auf etwas stachelt ebenfalls unser Interesse an. Indem wir uns für die Schülerinnen und Schüler interessieren, beeinflussen wir die Stimmung im Unterricht. Lernen um des Lernens willen wird ebenfalls erhöht (intrinsische Motivation).

WISSEN UM DIE ERGEBNISSE - Wenn wir wissen, dass das, was wir tun, gut ist oder verbessert werden muss und wir wissen, was wir tun müssen und fühlen und glauben, dass wir es tun können, sind wir motiviert weiter zu machen. Wie Lehrer auf Schülerantworten reagieren, gibt den Schülerinnen und Schülern Hinweise, ob sie mit ihrem Gedankengang aufhören oder weitermachen sollen. Gewiss liefert die Beobachtung der Lernprozesse der Schülerinnen und Schüler und das Anpassen unseres Lehrens (Verständnisüberprüfung) genaue Kenntnis der Ergebnisse. Beachten Sie, dass das Wissen um das Ergebnis eines der merkmale aktiver Teilnahme ist.
Freitag
Dez282007

Was fördert Lernen?

Will man Lernen verstehen, muss man wissen, wie unser Gehirn arbeitet.

Unser Gehirn wertet die aus der Umgebung eingehenden Informationen aus. Erst die Reize aus der Umwelt führen dazu, dass sich Nervenzellen verschalten.

Neuronale Verbindungen werden also geschaffen und auch wieder abgebaut. Über die Aufnahme der Reize entscheidet unser Gehirn . Für diese Selektion gibt es 5 Kriterien:

  • Gefühle
  • Anschlussmöglichkeiten
  • Eigeninitiative
  • Wiederholung

Lernen unter positiven Bedingungen und Möglichkeiten der Herstellung positiver Bedingungen durch Kooperatives Lernen

Gefühle

Gefühle steuern unser Verhalten in hohem Maße. Je positiver ein Reiz emotional besetzt ist, desto eher wird er beachtet.

Eine wesentliche Rolle spielt die Belohnungserwartung. Unser Gehirn reagiert auf Erfolg mit der Ausschüttung von Serotoninen. Je wahrscheinlicher eine externe Belohnung oder ein Erfolg ist, desto eher kommt es zum Lernen.

Es gibt im Rahmen des Kooperativen Lernens eine Reihe von Möglichkeiten, Lernprozesse für Schüler erfolgreich werden zu lassen und sie für ihre Anstrengungen zu belohnen:

  • schwächere Schüler werden durch stärkere unterstützt und erhalten so Sicherheit, bzw. werden in die Lage versetzt, einen positiven Beitrag zu leisten, z.B. bei einer Präsentation
  • schwächere Schüler erhalten in ihrer Gruppe durch die Zuweisung einer Rolle eine Aufgabe, die sie bewältigen können
  • bei Gruppenwettbewerben können Schüler im Schutz ihrer Gruppe konkurrieren und auch Belohnungen erhalten
  • durch Lob oder Zuwendung aus der Gruppe werden Einzelne belohnt und gestärkt
  • gute Schüler sehen, wie durch ihre Hilfe andere erfolgreich sein können

Unser Gehirn reagiert auf Neuigkeiten. Auf bekannte Reize reagiert das Gehirn weniger stark. Der Einzelne ist erheblich aufmerksamer und aufnahmebereiter, wenn er Neues erwartet.

Durch wechselnde Gruppen und Aufgabenzuteilung, werden den Schülern immer neue Reize geboten, sie werden immer wieder von Neuem gefordert. Nicht der Lehrer bestimmt, was neu ist, sondern der Stoff und die Gruppe.

Der Mensch ist ein Gruppenwesen und fühlt sich nur wohl und überlebensfähig, wenn er einer Gruppe angehört. Alles, was Menschen Nähe zu anderen vermittelt, gibt ihnen Sicherheit und löst Wohlbefinden aus. Im Kontext von Körperkontakt und Lachen werden Umweltreize vom Gehirn als positiv gewertet. In ihrer Anwesenheit ist nicht zu erwarten, dass der Organismus Schaden nehmen wird. Sie haben beim Menschen die Funktion des Kraulens übernommen. Es kommt zur Ausschüttung von Opiaten. Es kommt zum Wohlfühlen und zur Entspannung.

Die Zugehörigkeit zu einer Arbeitsgruppe weist den Schülern einen Platz in einer Gemeinschaft zu. Durch die Akzeptanz und Unterstützung der anderen sind sie dann zu besseren Ergebnissen fähig. Selbst bedrohliche Situationen wie Tests oder Präsentationen werden in der Gegenwart der Gruppenmitglieder leichter ertragen und gemeistert. Je sicherer sich Schüler eingebunden fühlen, desto mehr trauen sie sich zu.

Um so wichtiger ist ein sorgfältiges Training und Beobachten der sozialen Fähigkeiten von Schülern im Rahmen des Kooperativen Lernens. Schüler können nicht von selbst in Gruppen arbeiten. Sie müssen lernen, einander zuzuhören, zu ermutigen, sich gegenseitig zu kritisieren ohne zu verletzen und Konflikte zu regeln.

Schüler, die lieber alleine arbeiten wollen, sind meistens diejenigen, die ein Training in Gruppenarbeit am meisten benötigen.

Angst und Furcht führen ebenfalls zum Lernen. Der Mensch lernt so all die Dinge meiden, die ihm schaden können. Gefahrensignale lösen Reaktionen in Gehirnarealen (Limbisches System) aus, die dem Bewusstsein nicht - oder nur auf Umwegen - zugänglich sind. Die Reaktionen sind daher nicht steuerbar oder kontrollierbar.

Die Anwesenheit der Gruppenmitglieder reduziert Angst und Furcht beim Einzelnen.

Anschlussmöglichkeiten

Reize werden dann vom Gehirn als relevant betrachtet, wenn sie dem Gehirn eine Anschlussmöglichkeit bieten. Reize, die das Gehirn nicht deuten kann, werden ignoriert. Eigene Erfahrungen und Vorwissen spielen eine große Rolle bei der Interpretation und Selektion von Reizen.

Muster und neuronale Landkarten, die sich durch vorangegangenes Lernen gebildet haben, spielen bei der Auswahl neuer Reize eine wichtige Rolle. Wenn Schüler zusammenarbeiten, können sie ihre Erfahrungen und ihr Vorwissen miteinander teilen und sich Sachverhalte gegenseitig zum Teil beser vermitteln als es der Lehrer könnte.

Wenn Aufgaben so gestellt werden, dass Schüler eigene Erfahrungen einbringen müssen, ist ein wesentlicher Schritt zum Anschluss getan.

Eigeninitiative

Das Gehirn sucht sich seine Informationen. Es extrahiert Regeln aus Beispielen aus der Umwelt. Dies ist nur möglich, wenn der Mensch in seiner Umwelt aktiv sein kann, wenn er in Kontakt mit den Dingen kommt, mit ihnen hantieren kann und sie erforschen kann.

Nachhaltiges Lernen setzt die Bereitschaft und aktive Einbezogenheit des Einzelnen voraus. Anders als im Frontalunterricht sind Schüler in kooperativen Lerngruppen in der Regel aktiv am Arbeitsprozess beteiligt. Durch eigengesteuertes Tun und individuelle Verantwortlichkeit können Schüler selbst bestimmen, was sie wan tun. Sie können sich aktiv mit den Dingen auseinandersetzen.

Wiederholung

Wiederholung verstärkt die Verbindungen zwischen den Nervenzellen. Je stärker die Verbindungen werden, desto nachhaltiger ist der Lerneffekt.

Wiederholungen müssen intelligent arrangiert werden, d.h. sie müssen Möglichkeiten des Transfers bieten und möglichst viele Lernkanäle ansprechen.

Das Gehirn verarbeitet Informationen im Schlaf. Nachts erfolgt der Aufbau der Synapsen, die zum Entstehen neuronaler Netze notwendig sind. Wenn interaktive Formen die Schüler dazu anhalten, sich gegenseitig Informationen zu geben und die anderen über ihr Tun zu unterrichten, bewirkt man ein hohes Maß an Wiederholung. Die eigenständige Formulierung von Kenntnissen tut ihr Übriges, um den Lernprozess dauerhaft werden zu lassen.

Eine bewährte Methode kann hierbei z.B. das JIG-SAW (die Expertengruppe) sein.

Quellen:

  • Anette Scheunpflug, Biologische Grundlagen des Lernens, Cornelsen Lehrbuch 2001
  • Manfred Spitzer, Vorsicht Bildschirm! Klett 2005