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Entries in Lernfunken (10)

Freitag
Sep142007

- Stichwortliste -

Die Stichwortliste der Artikelsammlung "In der Klasse"

Ein Klick auf ein Stichwort öffnet eine Übersicht aller Artikel zu diesem Stichwort.

Mittwoch
Sep122007

Die sechs Denkhüte nach de Bono

Die sechs Denkhüte - Eine Entscheidung aus allen Perspektiven betrachten

von Edward de Bono

"Sechs Denkhüte" ist eine wichtige und mächtige Technik. Sie wird benutzt, um Entscheidungen aus einer Reihe von Perspektiven heraus zu prüfen. Das zwingt Sie, sich außerhalb Ihres gewohnten Denkstils zu bewegen und hilft Ihnen, eine stärker abgerundete Sicht der Situation zu erhalten.

Viele erfolgreiche Menschen denken aus einer sehr rationalen und positiven Perspektive heraus. Das ist ein Grund dafür, dass sie so erfolgreich sind. Oft gelingt es ihnen jedoch nicht, ein Problem von einem emotionalen, intuitiven, kreativen oder negativen Standpunkt aus zu sehen. Das kann bedeuten, dass sie die Widerstände gegen ihre Pläne unterschätzen, keine kreativen Sprünge machen und keine wesentlichen Unterstützungsmaßnahmen ergreifen.

Gleichermaßen können Pessimisten exzessiv defensiv sein. Emotionale Menschen gelingt es oft nicht, Entscheidungen ruhig und rational zu betrachten.

Wenn Sie ein Problem mit Hilfe der "Sechs Denkhüte"-Technik betrachten, werden Sie es lösen, indem Sie alle Ansätze in Betracht ziehen. Ihre Entscheidungen und Pläne werden Ehrgeiz, Umsetzungsfähigkeiten, öffentliche Sensibilität, Kreativität und gute Unterstützungsmaßnahmen verbinden.

Wie man die Technik benutzt

Sie können die Methode bei Sitzungen oder alleine benutzen. In Sitzungen hat sie den Vorteil, Konfrontationen zu vermeiden, wenn Menschen mit unterschiedlichen Denkstilen dasselbe Problem diskutieren.
Jeder "Denkhut" ist ein anderer Denkstil.

Einsatz im Unterricht

Schülerinnen und Schüler können im Unterricht an die Nutzung dieser Methode herangeführt werden.

Mögliche Vorgehensweisen

Die Klasse wird in sechs Gruppen unterteilt, jede untersucht den zur Diskussion stehenden Sachverhalt aus einer anderen Perspektive heraus. Danach tragen die Gruppen ihre Ergebnisse den anderen vor:

  • in Form einer "Galerie"
  • in Expertengruppen (Jigsaw-Methode)
  • mit Hilfe von Plakaten
  • mit Hilfe von Mindmaps
Für jede Perspektive wird ein Plakat ausgelegt . Die Schüler gehen gruppenweise von Plakat zu Plakat und halten ihre Ideen fest. Anschließend werden die Ergebnisse besprochen.

 

Konkretisierungen der "Denkhüte" hier als Download

Dienstag
Okt022007

Einüben problemlösenden Denkens

Problemlösen durch Listen-Think-Pair-Share

   Ein Ansatz der Problemlösung oder Diskussion von Themen ist die Listen-Think-Pair- Share-Strategie. Die Forschung hat gezeigt, dass SchülerInnen, denen nach dem Stellen einer Frage Zeit zum Nachdenken gegeben wird, bessere und ausführlichere Antworten geben können, mehr logische Argumente finden, um Schlussfolgerungen stützen zu können und spekulativere Antworten geben zu können. Es erleichtert die vermehrte Diskussion und Teilnahme und führt auch zu verbesserten Leistungen. Die Strategie nutzt eine kooperative Lernsituation, in der das Einbeziehen der SchülerInnen erhöhte verbale Interaktion fördert und zur Entwicklung positiver Lernhaltungen führt.


Die Listen-Think-Pair-Share-Strategie kombiniert die Vorteile der Wartezeit und des kooperativen Lernens. Genauere Erläuterungen der Vorgehensweise als Download.


Fähige Denker entwickeln

Wenn wir die Bloom'sche Taxonomie als Leitlinie nehmen, können wir sagen, dass Schüler stark auf der Wissens- und Verständnisebene angesprochen werden, selten jedoch auf der Ebene der Anwendung.
Wir benötigen mehr Schüler, die gegebene Fakten analysieren, synthetisieren und evaluieren können.
Industrieländer, die in der PISA Studie erfasst wurden, haben entdeckt, dass viele ihrer Schüler nicht die Fertigkeiten für das 21. Jahrhundert haben. Veränderungen müssen vorgenommen werden und es muss erkannt werden, dass wir als Erzieher jetzt aufgefordert sind, keine Arbeiter, sondern Denker, die arbeiten können, auszubilden. Wir wissen, dass viele der Berufe, die unsere Schüler im 21. Jahrhundert haben werden, noch nicht einmal erfunden sind.

Beim Lehren im Blick auf Denken sind wir daran interessiert, wie die Schüler Wissen produzieren als daran, wie sie es lediglich reproduzieren. Intelligentes Verhalten wird als Antwort auf Fragen und Probleme hin gezeigt, auf die Antworten nicht sofort bekannt sind.
Wir sind daran interessiert, uns auf Schülerleistungen zu konzentrieren, die herausfordernden Bedingungen enthalten und Strategien wie:

    • Begründen
    • Einsicht
    • Durchhaltevermögen
    • Kreativität und
    • Kunstfertigkeit zum Lösen komplexer Probleme.


Welche Verhaltensweisen zeichnen den effizienten und effektiven Problemlöser aus?
Was tun menschliche Wesen, wenn sie intelligent handeln?

Studien zum effektiven Denken zeigen auf, dass es eine Reihe von identifizierbaren Merkmalen effektiver Denker gibt. Es sind nicht nur einige Wissenschaftler, Künstler oder Mathematiker, die diese Verhaltensweisen zeigen. Diese Merkmale wurden auch bei erfolgreichen Mechanikern, Unternehmern, Verkäufern, Lehrern und Eltern aufgefunden - also bei Menschen in allen Schichten.

Freitag
Dez282007

Fragestrategien zum Umgang mit einem Problem

Bei dieser Strategie wird den SchülerInnen ein Problem gestellt. Sie stellen Fragen, um mehr Informationen zu bekommen, es werden jedoch nur Ja-und-Nein-Antworten gegeben. Dies erfordert, dass die Kinder effektive Fragen stellen.

Das Ziel dieser Übung besteht darin, SchülerInnen Daten suchen und auswerten zu lassen, Logik zu verwenden und in disziplinierter Form zu fragen. Die Betonung liegt eher auf dem Frageprozess, als darauf, eine bestimmte Lösung für ein Problem zu finden.

Genauere Anleitung zur Durchführung als Download

Dienstag
Okt022007

Gehirnentwicklung in der Pubertät

Wegen Umbaus vorübergehend geschlossen - Gehirnentwicklung in der Pubertät Anders als bisher angenommen strukturieren sich die Gehirne von Jugendlichen in der Pubertät weiter und zum Teil dramatisch um. Langzeituntersuchungen zeigen, dass diese Entwicklung bis zum 25. Lebensjahr und möglicherweise noch darüber hinaus erfolgt. Am National Institutes of Health Clinical Center in Bethesda, Maryland konnten in einer 13 Jahre dauernden Langzeitbeobachtung von Kindern / Jugendlichen wichtige Erkenntnisse gesammelt werden. Die Umstrukturierung des Gehirns kann möglicherweise erklären, weshalb psychische Krankheiten wie z.B. Schizophrenie gerade in dieser Zeit auftreten. Studien haben gezeigt, dass der durchschnittliche Teenager ca. 15% seiner grauen Gehirnmasse verliert, während diejenigen, die eine Schizophrenie entwickeln, ca. 25% verlieren. Auch die hohe Rate jugendlicher Selbstmorde kann hiermit in Zusammenhang stehen.

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Sonntag
Sep092007

Konzept-Aneignung - eine Strategie zur Entwicklung nutzbarer Wissensstrukturen

Die Strategie der Konzept-Aneignung


- Was ist „Konzept-Aneignung“ -


Konzept-Aneignung ist ein induktiver Prozess, der den SchülerInnen hilft, einem Konzept, einem Begriff „Sinn“ zu geben. Dafür suchen die SchülerInnen nach Eigenschaften, die allen Konkretionen des Konzepts gemeinsam sind.

Während der Konzept-Aneignung vergleichen die SchülerInnen so genannte „JA“-Beispiele (Beispiele für das Konzept) mit so genannten „NEIN“-Beispielen (keine Beispiele für das Konzept - bzw. eventuell auch Beispiele für ein anderes Konzept)

- Warum sollen LehrerInnen „Konzept-Aneignung“ nutzen -


Eine Aufgabe von LehrerInnen ist es, SchülerInnen zum aktiven Mitdenken zu motivieren; ihnen zu helfen, sinnvoll mit Begriffen und Begriffszusammenhängen umzugehen; sich Begriffe „anzueignen“; Begriffe für das eigene Denken zu nutzen und kreativ mit ihnen umzugehen.
Der Grund für diese Aufgabe ist, dass unser Verständnis der Begriffe die Struktur unseres Weltverständnisses organisiert; es verleiht Fakten, Prinzipien, Systemen und Theorien erst ihre Bedeutung für uns.

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Freitag
Sep282007

Kooperatives Lernen und Diskursfähigkeit

Schüler stehen heutzutage einer Vielzahl von Problemen und Widersprüchen gegenüber.

Als Mitglieder einer demokratischen Gesellschaft müssen sie Wissen und Kompetenzen erwerben, wie sie diese Probleme und Fragestellungen kritisch reflektieren und lernen auf der Basis informierter Meinungsbildung im sozialen Kontext zu denken und zu handeln.

Erzieher müssen über das reine Verteilen von Informationen hinausgelangen. Die Klassenzimmer müssen zu Orten werden, wo Schülerinnen und Schüler die Fähigkeit entwickeln können, mit Problemen und Konflikten umzugehen.

Schülerinnen und Schüler müssen Probleme und kontroverse Fragestellungen untersuchen können und darin unterstützt werden, konstruktive Diskussionen zu führen. Wenn Schülerinnen und Schüler Fragestellungen untersuchen, die ihr Leben jetzt und in der Zukunft betreffen, werden sie Motivation und Fähigkeiten entwickeln, diese Problemlösungsstrategien auch außerhalb der Schule zu verwenden.

Schülerinnen und Schüler müssen lernen, die unterschiedlichen, oft kontroversen, Aspekte von Problemen zu betrachten und einen eigenen Standpunkt beziehen. Hierzu müssen sie Folgendes lernen:

* die erforderlichen Informationen einholen
* ihre Position vorbereiten
* diese Position gegen andere Positionen vertreten
* die andere Position verstehen
* die Kontroverse auf die Sache konzentrieren und nicht an Personen festmachen
* die Position begründet wechseln

Diese Fähigkeiten können Schülerinnen und Schüler in einem kooperativen Kontext einüben. In einer Atmosphäre ehrlicher und offener Kommunikation entsteht Vertrauen und die Lösung eines Problems wird zur gemeinsamen Sache.

* Schritte zum Einüben von Diskussionen :
* Positionen vorbereiten
* Aspekte überdenken
* Positionen präsentieren
* Vorbereitung zum Perspektivwechsel
* Perspektivwechsel
* Diskussion eines Themas
* Ideen kritisieren
* Checkliste zum Verlauf der Diskussion
* Gruppenvereinbarungen
* Fragebogen zur Gruppenarbeit
* Fragebogen zur Entscheidungsfindung

Freitag
Dez282007

Lehrstrategien zur Unterstützung von Lernerfolgen bei Schülern

Ein gutes Klassenklima schaffen, um Denkprozesse zu unterstützen

Lehrer, die ein Klassenklima schaffen, das durch Offenheit und demokratische Strukturen gekennzeichnet ist, fördern Lernen, weil ein solches Klassenklima signifikant mit der Entwicklung kritischer und kreativer Denkfähigkeit korreliert.

Kreatives Problemlösen fördern

Lehrer, die kreative Problemlösungsstrategien nutzen, verbessern das Lernen, indem sie die Schüler mit einem allgemein verwendbaren Problemlösungsstrategien ausstatten.

Kooperatives Lernen nutzen

Lehrer, die kooperative Lernmethoden verwenden, fördern Lernen, weil die Erfahrung von Zusammenarbeit die Schüler in einen interaktiven Zugang der Datenverarbeitung einbezieht, der eine bessere Erinnerung der Sachverhalte, verbesserte Lernhaltungen und gesteigerte interpersonale Beziehungen zwischen den Gruppenmitgliedern zur Folge hat.

Lernstrategien direkt lehren

Lehrer, die Lernstrategien direkt lehren, fördern das Lernen, weil solche expliziten Instruktionen den Schülern helfen, Dinge besser zu verstehen und die vom Lehrplan verlangten Denkstrategien anwenden können.

Begriffslernen

Lehrer, die Begriffe induktiv lehren, indem sie Beispiele benutzen, fördern das Lernen, weil diese Strategie Schüler direkt veranlasst, ein persönliches Verständnis des neuen Begiffs aufzubauen.

Graphische Mittel einsetzen

Lehrer, die graphische Mittel einsetzen, fördern das Lernen, weil Wissen, das in holistischen begrifflichen Netzwerken organisiert ist, leichter verstanden und behalten werden kann als unstrukturierte Einzelinformationen.

Multiple Intelligenz nutzen

Es geht nicht darum, wie intelligent du bist, es geht darum, wie du intelligent bist. (Howard Gardner)

Lehrer, die auf die Stärken der Schüler achten und andere Bereiche entwickeln, fördern Lernprozesse, weil sie mehr Lernende erreichen und den Schülern ein größeres Repertoire an Problemlösungsmitteln geben.

Metakognition einsetzen

Lehrer, die ihren Schülern helfen, metakognitive Strategien durch direkte Unterweisung zu entwickeln und einzusetzen, fördern Lernen, weil der effektive Gebrauch solcher Strategien einer der bedeutendsten Unterschiede zwischen fähigen und weniger fähigen Lernenden ist.

Freitag
Sep282007

Neun Unterrichtsstrategien zur Verbesserung von Schülerleistungen

Wissenschaftler der Mid-Continent Research for Education and Learning (McREL) haben neun Unterrichtsstrategien identifiziert, die mit aller Wahrscheinlichkeit Schülerleistungen aller Klassenstufen und Unterrichtsthemen verbessern. Diese Strategien werden in dem Buch "Classroom Instruction That Works" von Robert Marzano, Debra Pickering, and Jane Pollock vorgestellt. Achten Sie unten in der Liste auf das Stichwort "Kooperatives Lernen".

  • Identifikation von Ähnlichkeiten und Unterschieden
  • Zusammenfassen und Anfertigen von Notizen
  • Belohnen von Leistungen und Anerkennung
  • Hausaufgaben und Übung
  • Non-verbale Repräsentationen
  • Kooperatives Lernen
  • Zielvorgaben und Rückmeldung
  • Hypothesenformulierung und -erprobung
  • Hinweise, Fragen und Lernhilfen

 

Im Folgenden eine Übersicht über wissenschaftliche Erkenntnisse zu diesen Strategien und dazu einige praktische Anwendungen im Unterricht .

1. Die Identifikation von Ähnlichkeiten und Unterschieden
Die Fähigkeit, einen Begriff in seine ähnlichen und unterschiedlichen Merkmale zu zerlegen, erlaubt es Schülern komplexe Probleme zu verstehen -und zu lösen-, indem sie sie auf einfachere Art und Weise analysieren. Lehrer können Unterschiede und Ähnlichkeiten direkt präsentieren, begleitet von einer intensiven Diskussion und Nachfrage, oder einfach ihre Schüler bitten, die Ähnlichkeiten und Unterschiede selbst herauszufinden. Während lehrerzentrierte Aktivitäten sich auf die Identifikation spezifischer Aspekte beziehen, ermutigen schülerzentrierte Übungen aus der Sicht der Forschung zu Variationen und erweitern das Verständnis. Die Forschung zeigt auch, dass graphische Formen ein guter Weg sind Ähnlichkeiten und Unterschiede zu verdeutlichen.


Umsetzung im Unterricht:

  • Benutzen Sie Diagramme oder Tabellen, um Aspekte zu vergleichen und zu klassifizieren.
  • Beziehen Sie Schüler beim Vergleichen, Klassifizieren und Schaffen von Metaphern und Analogien ein.
  • Nutzen Sie Brainstorming und ordnen Sie Ideen in Cluster (unstrukturierte Variante) nach Gleichheit und benennen Sie dann die Cluster (induktives Denken).

2. Zusammenfassen und Anfertigen von Notizen

Diese Fertigkeiten fördern ein größeres Verständnis, da sie die Schüler auffordern einen Gegenstand zu analysieren, zu identifizieren, was wesentlich ist,und es dann in eigene Worte zu fassen. Nach Aussagen der Forschung erfordert dies Aspekte zu ersetzen, auszulassen oder zu behalten und ein Bewusstsein für die grundlegenden Strukturen, die in einer Information enthalten sind.

Umsetzung im Unterricht:

  • Sorgen Sie für eine Reihe von Regeln zur Erstellung einer Zusammenfassung.
  • Bitten Sie die Schüler nachzufragen, was unklar geblieben ist, wenn Sie zusammenfassen; klären Sie diese Fragen und sagen Sie dann, was als nächstes in dem Text passieren wird.
  • Erstellen Sie ein einseitiges Blatt zur Anfertigung einer Zusammenfassung, das die Schüler mit in ihre Tests nehmen können. (Dadurch kann der Lehrer eine anspruchsvollere Aufgabenstellung geben - und bedenken Sie: kein Akademiker oder Geschäftsmann oder Rechtsanwalt geht ohne Unterlagen in ein wichtiges Treffen. Warum also unsere Schüler? Das Hilfsblatt mit in die Prüfung zu nehmen, könnte jenen helfen erfolgreich zu sein, die Angst vor solchen Tests haben.)
  • Bereiten Sie Zusammenfassungen in visueller Form vor, wie Word-Webs oder Mind-Maps, die dem Gehirn helfen, Informationen zu erinnern.

Die Forschung zeigt, dass es besser ist, viele Notizen zu machen als wenige, wobei wörtliche Notizen ineffektiv sind, weil sie keine Zeit für Verarbeitung der Information geben. Lehrer sollten zum Notizenmachen anhalten und Zeit zur Wiederholung und Überarbeitung der Notizen geben. Notizen sind die besten Lernhilfen für Tests.

Umsetzung im Unterricht:

  • Benutzen Sie vorbereitete Notizen.
  • Halten Sie sich an ein beständiges Format für Notizen, auch wenn die Schüler die Notizen im Bedarfsfall verfeinern können.
  • Bereiten Sie Word-Webs, Concept-Maps oder Mind-Maps vor.

3. Belohnen von Leistungen und Anerkennung

Anstrengung und Anerkennung beziehen sich auf die Haltung von Schülern und Lehrer müssen zeigen, dass es eine Verbindung zwischen Anstrengung und Leistung gibt. Die Forschung zeigt, dass, obwohl nicht alle Schüler die Bedeutsamkeit von Anstrengung bemerken, einige Schüler andauernde Anstrengung nicht wirklich schätzen. Sie können lernen, ihre Einstellung zu ändern und Anstrengungen mit praktischer Unterstützung durch den Lehrer zu verstärken.

Umsetzung im Unterricht:

  • Berichten Sie von Leuten, die erfolgreich waren, weil sie nicht aufgaben.
  • Lassen Sie die Schüler ein Lerntagebuch schreiben, in dem sie ihre wöchentlichen Anstrengungen und Leistungen festhalten, darüber nachdenken oder die Daten gar mathematisch analysieren.
  • Lassen Sie die Schüler in Basisgruppen arbeiten, in denen sie ihre Hausaufgaben gegenseitig kontrollieren, sich für einen Test vorbereiten und gegenseitig unterstützen.

Laut Forschung ist Anerkennung am effektivsten, wenn sie kontingent auf eine bestimmte Leistung erfolgt. Auch wirkt symbolische Anerkennung besser als Sachbelohnung.

Umsetzung im Unterricht:

  • Finden Sie Wege, Anerkennung persönlich zu geben. Geben Sie Belohnungen für individuelle Leistungen.
  • "Innehalten, Hinweise geben, Loben" - Wenn ein Schüler mit einem Problem kämpft, sollten Sie innehalten und das Problem besprechen und dann Hinweise mit spezifischen Hilfen geben.
  • Loben Sie, damit sich die Schülerleistungen daraufhin verbessern.

4. Hausaufgaben und Übung

Hausaufgaben geben Schülern die Gelegenheit, ihr Lernen auf Bereiche außerhalb des Klassenraums auszuweiten. Studien zeigen jedoch, dass die Menge der erteilten Hausaufgaben nach Jahrgangsstufe variieren sollte und die Mitarbeit der Eltern so gering wie möglich gehalten sollte. Lehrer sollten Schülern und Eltern den Zweck der Hausaufgaben erklären und sie sollten versuchen, auch alle Hausaufgaben zu kontrollieren und Rückmeldung zu geben.

Umsetzung im Unterricht:

  • Beraten Sie im Blick auf die Anfertigung von Hausaufgaben ? z.B. in Bezug auf Planung, Setting, Zeitlimit. So denken Eltern und Schüler dann an die wichtigen Aspekte.
  • Sagen Sie den Schülern, wann eine Hausaufgabe der Übung dient oder als Vorbereitung für kommende Lektionen dient.
  • Maximieren Sie die Effektivität der Rückmeldung, indem Sie variieren, wie Sie sie geben.

Studien zeigen, dass Schüler Fähigkeiten im Tun erwerben sollten. Geschwindigkeit und Genauigkeit sind Schlüsselindikatoren in Bezug auf die Effektivität von Übung.

Umsetzung im Unterricht:

  • Verabreden Sie Zeitabfragen und lassen Sie die Schüler berichten, wie schnell und wie genau sie gearbeitet haben.
  • Konzentrieren Sie Übung auf schwierige Begriffe und stellen Sie Zeit für Übungen zur Verfügung.

 

5. Non-verbale Repräsentationen

Laut Forschung wird Wissen in zwei Formen gespeichert: sprachlich und nicht-sprachlich. Je häufiger die Schüler beide Formen im Unterricht benutzen, desto mehr Gelegenheit haben sie, erfolgreich zu sein. Neueste Studien haben erwiesen, dass nonverbale Repräsentationen die Gehirnaktivität nicht nur stimulieren, sondern auch verstärken.

Umsetzung im Unterricht:

  • Stellen Sie Worte und Begriffe dar, indem Sie Symbole benutzen, um Zusammengehörigkeit darzustellen.
  • Benutzen Sie körperliche Modelle und körperliche Bewegung, um Informationen darzustellen.

6. Kooperatives Arbeiten

Studien zeigen, dass das Einteilen von Schülern in kooperative Gruppen einen positiven Effekt auf das gesamte Lernen ausübt. Halten Sie die Gruppen klein und übertreiben Sie den Einsatz kooperativer Lernstrategien nicht. Seien Sie systematisch und konsequent in Ihrem Ansatz.

Umsetzung im Unterricht:

  • Benutzen Sie Klassen- und Teambildungsstrategien, um die Beziehungen in der Klasse stärken.
  • Wenn Sie die Schüler in Gruppen einteilen, sollten Sie eine Reihe von Kriterien, wie allgemeine Erfahrungen oder Interessen, in Betracht ziehen.
  • Variieren Sie Gruppengrößen und die Ziele.


Planen Sie Gruppenarbeit nach den Kernkomponenten des Kooperativen Lernens: positive Interdependenz, Gruppenreflexion, der angemessene Einsatz von sozialen Fertigkeiten, direkte Interaktion und individuelle und Gruppen-Verantwortlichkeit.


7. Zielvorgaben und Rückmeldung

Ziele zu setzen kann Schülern eine Richtung für ihr Lernen geben. Ziele sollten nicht zu spezifisch sein; sie sollten leicht an die eigenen Ziele der Schüler anzupassen sein.

Umsetzung im Unterricht:

  • Setzen Sie zentrale Ziele für eine Lektion und ermutigen Sie die Schüler, sich persönlich mit dem Ziel auseinander zu setzen, indem sie ihre eigenen Interessen identifizieren. Fragen wie "Ich möchte wissen..." und "Ich möchte mehr erfahren über..." bringen die Schüler dazu, über ihre Interessen nachzudenken, sich aktiv am Zielsetzungsprozess zu beteiligen.
  • Stellen Sie Kriterien auf, so dass die Schüler wissen, worauf sie hinarbeiten.
  • Benutzen Sie Verträge, um die speziellen Ziele, die die Schüler erreichen müssen, und die Note, die sie erreichen werden, wenn sie diese Ziele erreichen, aufzuzeigen.

 

Studien zeigen, dass Feedback im Allgemeinen positive Ergebnisse bringt. Lehrer können niemals zu viel davon geben, sie sollten sich jedoch Gedanken über die Form des Feedbacks machen.

Umsetzung im Unterricht:

  • Stellen Sie sicher, dass das Feedback Korrekturfunktion hat, sagen Sie den Schülern, wie sie auf spezifischen Anforderungsebenen abgeschnitten haben.
  • Gestalten Sie Ihr Feedback zeitnah und aufgabenbezogen.
  • Benutzen Sie eine Reihe von Einschätzungsinstrumenten, um festzuhalten, wie Schüler mit anderen zusammenarbeiten. Geben Sie den Schülern die Gelegenheit, über das nachzudenken, was sie gelernt haben und das, was sie lernen wollen.
  • Ermutigen Sie die Schüler, Feedbacksitzungen zu leiten.

8. Hypothesenformulierung und -erprobung

Die Forschung zeigt, dass der deduktive Ansatz (ein allgemeines Gesetz benutzen, um eine Voraussage zu machen) in dieser Hinsicht am besten ist. Die Schüler sollten ihre Hypothesen und Schlussfolgerungen klar erklären, egal ob eine Hypothese induktiv oder deduktiv aufgestellt wurde.

Umsetzung im Unterricht:

  • Lassen Sie Schüler ein Set von Daten aufstellen, Ideen in unterschiedlichen Clustern anordnen und dann Überschriften für jedes Cluster finden.
  • Bitten Sie die Schüler vorauszusagen, was passieren würde, wenn ein Aspekt eines vertrauten Systems, wie z.B. die Regierung oder ein Transportmittel, verändert würde.
  • Bitten Sie die Schüler, etwas mit limitierten Ressourcen zu benutzen. Diese Aufgabe wirft Fragen und Hypothesen über etwas, das funktionieren oder nicht funktionieren wird, auf.

9. Hinweise, Fragen und Lernhilfen

Hinweise, Fragen und Lernhilfen helfen Schülern das zu nutzen, was sie schon über ein Thema wissen, um weiteres Lernen zu verstärken. Studien zeigen, dass diese Mittel höchst analytisch sein sollten, sich auf das, was bedeutend ist, konzentrieren sollten und dass sie sehr effektiv sind, wenn sie vor einer Lernerfahrung präsentiert werden.

Umsetzung im Unterricht:

  • Verstehen und nutzen Sie eine Taxonomie (wie die von Bloom) für Fragen und helfen Sie Schülern, solche Fragen bei der Arbeit anzuwenden.
  • Wartezeiten - Machen Sie eine kurze Pause, nachdem Sie Ihre Frage gestellt haben. Das wird die Qualität der Schülerantworten verbessern.
  • Variieren Sie den Stil der Lernhilfen: Erzählen Sie eine Geschichte, überfliegen Sie einen Text oder erstellen Sie eine Graphik. Es gibt viele Wege, Schülern Informationen zu geben bevor sie sie lernen.

 

Quelle: Adaptiert durch Norm and Kathy Green aus: Classroom Instruction That Works, R. J. Marzano, D. J. Pickering, and J. E. Pollock, 2001, Alexandria, VA: ASCD.

 

Freitag
Dez282007

Was fördert Lernen?

Will man Lernen verstehen, muss man wissen, wie unser Gehirn arbeitet.

Unser Gehirn wertet die aus der Umgebung eingehenden Informationen aus. Erst die Reize aus der Umwelt führen dazu, dass sich Nervenzellen verschalten.

Neuronale Verbindungen werden also geschaffen und auch wieder abgebaut. Über die Aufnahme der Reize entscheidet unser Gehirn . Für diese Selektion gibt es 5 Kriterien:

  • Gefühle
  • Anschlussmöglichkeiten
  • Eigeninitiative
  • Wiederholung

Lernen unter positiven Bedingungen und Möglichkeiten der Herstellung positiver Bedingungen durch Kooperatives Lernen

Gefühle

Gefühle steuern unser Verhalten in hohem Maße. Je positiver ein Reiz emotional besetzt ist, desto eher wird er beachtet.

Eine wesentliche Rolle spielt die Belohnungserwartung. Unser Gehirn reagiert auf Erfolg mit der Ausschüttung von Serotoninen. Je wahrscheinlicher eine externe Belohnung oder ein Erfolg ist, desto eher kommt es zum Lernen.

Es gibt im Rahmen des Kooperativen Lernens eine Reihe von Möglichkeiten, Lernprozesse für Schüler erfolgreich werden zu lassen und sie für ihre Anstrengungen zu belohnen:

  • schwächere Schüler werden durch stärkere unterstützt und erhalten so Sicherheit, bzw. werden in die Lage versetzt, einen positiven Beitrag zu leisten, z.B. bei einer Präsentation
  • schwächere Schüler erhalten in ihrer Gruppe durch die Zuweisung einer Rolle eine Aufgabe, die sie bewältigen können
  • bei Gruppenwettbewerben können Schüler im Schutz ihrer Gruppe konkurrieren und auch Belohnungen erhalten
  • durch Lob oder Zuwendung aus der Gruppe werden Einzelne belohnt und gestärkt
  • gute Schüler sehen, wie durch ihre Hilfe andere erfolgreich sein können

Unser Gehirn reagiert auf Neuigkeiten. Auf bekannte Reize reagiert das Gehirn weniger stark. Der Einzelne ist erheblich aufmerksamer und aufnahmebereiter, wenn er Neues erwartet.

Durch wechselnde Gruppen und Aufgabenzuteilung, werden den Schülern immer neue Reize geboten, sie werden immer wieder von Neuem gefordert. Nicht der Lehrer bestimmt, was neu ist, sondern der Stoff und die Gruppe.

Der Mensch ist ein Gruppenwesen und fühlt sich nur wohl und überlebensfähig, wenn er einer Gruppe angehört. Alles, was Menschen Nähe zu anderen vermittelt, gibt ihnen Sicherheit und löst Wohlbefinden aus. Im Kontext von Körperkontakt und Lachen werden Umweltreize vom Gehirn als positiv gewertet. In ihrer Anwesenheit ist nicht zu erwarten, dass der Organismus Schaden nehmen wird. Sie haben beim Menschen die Funktion des Kraulens übernommen. Es kommt zur Ausschüttung von Opiaten. Es kommt zum Wohlfühlen und zur Entspannung.

Die Zugehörigkeit zu einer Arbeitsgruppe weist den Schülern einen Platz in einer Gemeinschaft zu. Durch die Akzeptanz und Unterstützung der anderen sind sie dann zu besseren Ergebnissen fähig. Selbst bedrohliche Situationen wie Tests oder Präsentationen werden in der Gegenwart der Gruppenmitglieder leichter ertragen und gemeistert. Je sicherer sich Schüler eingebunden fühlen, desto mehr trauen sie sich zu.

Um so wichtiger ist ein sorgfältiges Training und Beobachten der sozialen Fähigkeiten von Schülern im Rahmen des Kooperativen Lernens. Schüler können nicht von selbst in Gruppen arbeiten. Sie müssen lernen, einander zuzuhören, zu ermutigen, sich gegenseitig zu kritisieren ohne zu verletzen und Konflikte zu regeln.

Schüler, die lieber alleine arbeiten wollen, sind meistens diejenigen, die ein Training in Gruppenarbeit am meisten benötigen.

Angst und Furcht führen ebenfalls zum Lernen. Der Mensch lernt so all die Dinge meiden, die ihm schaden können. Gefahrensignale lösen Reaktionen in Gehirnarealen (Limbisches System) aus, die dem Bewusstsein nicht - oder nur auf Umwegen - zugänglich sind. Die Reaktionen sind daher nicht steuerbar oder kontrollierbar.

Die Anwesenheit der Gruppenmitglieder reduziert Angst und Furcht beim Einzelnen.

Anschlussmöglichkeiten

Reize werden dann vom Gehirn als relevant betrachtet, wenn sie dem Gehirn eine Anschlussmöglichkeit bieten. Reize, die das Gehirn nicht deuten kann, werden ignoriert. Eigene Erfahrungen und Vorwissen spielen eine große Rolle bei der Interpretation und Selektion von Reizen.

Muster und neuronale Landkarten, die sich durch vorangegangenes Lernen gebildet haben, spielen bei der Auswahl neuer Reize eine wichtige Rolle. Wenn Schüler zusammenarbeiten, können sie ihre Erfahrungen und ihr Vorwissen miteinander teilen und sich Sachverhalte gegenseitig zum Teil beser vermitteln als es der Lehrer könnte.

Wenn Aufgaben so gestellt werden, dass Schüler eigene Erfahrungen einbringen müssen, ist ein wesentlicher Schritt zum Anschluss getan.

Eigeninitiative

Das Gehirn sucht sich seine Informationen. Es extrahiert Regeln aus Beispielen aus der Umwelt. Dies ist nur möglich, wenn der Mensch in seiner Umwelt aktiv sein kann, wenn er in Kontakt mit den Dingen kommt, mit ihnen hantieren kann und sie erforschen kann.

Nachhaltiges Lernen setzt die Bereitschaft und aktive Einbezogenheit des Einzelnen voraus. Anders als im Frontalunterricht sind Schüler in kooperativen Lerngruppen in der Regel aktiv am Arbeitsprozess beteiligt. Durch eigengesteuertes Tun und individuelle Verantwortlichkeit können Schüler selbst bestimmen, was sie wan tun. Sie können sich aktiv mit den Dingen auseinandersetzen.

Wiederholung

Wiederholung verstärkt die Verbindungen zwischen den Nervenzellen. Je stärker die Verbindungen werden, desto nachhaltiger ist der Lerneffekt.

Wiederholungen müssen intelligent arrangiert werden, d.h. sie müssen Möglichkeiten des Transfers bieten und möglichst viele Lernkanäle ansprechen.

Das Gehirn verarbeitet Informationen im Schlaf. Nachts erfolgt der Aufbau der Synapsen, die zum Entstehen neuronaler Netze notwendig sind. Wenn interaktive Formen die Schüler dazu anhalten, sich gegenseitig Informationen zu geben und die anderen über ihr Tun zu unterrichten, bewirkt man ein hohes Maß an Wiederholung. Die eigenständige Formulierung von Kenntnissen tut ihr Übriges, um den Lernprozess dauerhaft werden zu lassen.

Eine bewährte Methode kann hierbei z.B. das JIG-SAW (die Expertengruppe) sein.

Quellen:

  • Anette Scheunpflug, Biologische Grundlagen des Lernens, Cornelsen Lehrbuch 2001
  • Manfred Spitzer, Vorsicht Bildschirm! Klett 2005