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Die Stichwortliste der Artikelsammlung "In der Klasse"
Ein Klick auf ein Stichwort öffnet eine Übersicht aller Artikel zu diesem Stichwort.
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Die Klasse wird in sechs Gruppen unterteilt, jede untersucht den zur Diskussion stehenden Sachverhalt aus einer anderen Perspektive heraus. Danach tragen die Gruppen ihre Ergebnisse den anderen vor:
Für jede Perspektive wird ein Plakat ausgelegt . Die Schüler gehen gruppenweise von Plakat zu Plakat und halten ihre Ideen fest. Anschließend werden die Ergebnisse besprochen.
- in Form einer "Galerie"
- in Expertengruppen (Jigsaw-Methode)
- mit Hilfe von Plakaten
- mit Hilfe von Mindmaps
Konkretisierungen der "Denkhüte" hier als Download
Problemlösen durch Listen-Think-Pair-Share
Ein Ansatz der Problemlösung oder Diskussion von Themen ist die Listen-Think-Pair- Share-Strategie. Die Forschung hat gezeigt, dass SchülerInnen, denen nach dem Stellen einer Frage Zeit zum Nachdenken gegeben wird, bessere und ausführlichere Antworten geben können, mehr logische Argumente finden, um Schlussfolgerungen stützen zu können und spekulativere Antworten geben zu können. Es erleichtert die vermehrte Diskussion und Teilnahme und führt auch zu verbesserten Leistungen. Die Strategie nutzt eine kooperative Lernsituation, in der das Einbeziehen der SchülerInnen erhöhte verbale Interaktion fördert und zur Entwicklung positiver Lernhaltungen führt.
Die Listen-Think-Pair-Share-Strategie kombiniert die Vorteile der Wartezeit und des kooperativen Lernens. Genauere Erläuterungen der Vorgehensweise als Download.
Fähige Denker entwickeln
Wenn wir die Bloom'sche Taxonomie als Leitlinie nehmen, können wir sagen, dass Schüler stark auf der Wissens- und Verständnisebene angesprochen werden, selten jedoch auf der Ebene der Anwendung.
Wir benötigen mehr Schüler, die gegebene Fakten analysieren, synthetisieren und evaluieren können.
Industrieländer, die in der PISA Studie erfasst wurden, haben entdeckt, dass viele ihrer Schüler nicht die Fertigkeiten für das 21. Jahrhundert haben. Veränderungen müssen vorgenommen werden und es muss erkannt werden, dass wir als Erzieher jetzt aufgefordert sind, keine Arbeiter, sondern Denker, die arbeiten können, auszubilden. Wir wissen, dass viele der Berufe, die unsere Schüler im 21. Jahrhundert haben werden, noch nicht einmal erfunden sind.
Beim Lehren im Blick auf Denken sind wir daran interessiert, wie die Schüler Wissen produzieren als daran, wie sie es lediglich reproduzieren. Intelligentes Verhalten wird als Antwort auf Fragen und Probleme hin gezeigt, auf die Antworten nicht sofort bekannt sind.
Wir sind daran interessiert, uns auf Schülerleistungen zu konzentrieren, die herausfordernden Bedingungen enthalten und Strategien wie:
Welche Verhaltensweisen zeichnen den effizienten und effektiven Problemlöser aus?
Was tun menschliche Wesen, wenn sie intelligent handeln?
Studien zum effektiven Denken zeigen auf, dass es eine Reihe von identifizierbaren Merkmalen effektiver Denker gibt. Es sind nicht nur einige Wissenschaftler, Künstler oder Mathematiker, die diese Verhaltensweisen zeigen. Diese Merkmale wurden auch bei erfolgreichen Mechanikern, Unternehmern, Verkäufern, Lehrern und Eltern aufgefunden - also bei Menschen in allen Schichten.
Bei dieser Strategie wird den SchülerInnen ein Problem gestellt. Sie stellen Fragen, um mehr Informationen zu bekommen, es werden jedoch nur Ja-und-Nein-Antworten gegeben. Dies erfordert, dass die Kinder effektive Fragen stellen.
Das Ziel dieser Übung besteht darin, SchülerInnen Daten suchen und auswerten zu lassen, Logik zu verwenden und in disziplinierter Form zu fragen. Die Betonung liegt eher auf dem Frageprozess, als darauf, eine bestimmte Lösung für ein Problem zu finden.
Genauere Anleitung zur Durchführung als Download
Wegen Umbaus vorübergehend geschlossen - Gehirnentwicklung in der Pubertät Anders als bisher angenommen strukturieren sich die Gehirne von Jugendlichen in der Pubertät weiter und zum Teil dramatisch um. Langzeituntersuchungen zeigen, dass diese Entwicklung bis zum 25. Lebensjahr und möglicherweise noch darüber hinaus erfolgt. Am National Institutes of Health Clinical Center in Bethesda, Maryland konnten in einer 13 Jahre dauernden Langzeitbeobachtung von Kindern / Jugendlichen wichtige Erkenntnisse gesammelt werden. Die Umstrukturierung des Gehirns kann möglicherweise erklären, weshalb psychische Krankheiten wie z.B. Schizophrenie gerade in dieser Zeit auftreten. Studien haben gezeigt, dass der durchschnittliche Teenager ca. 15% seiner grauen Gehirnmasse verliert, während diejenigen, die eine Schizophrenie entwickeln, ca. 25% verlieren. Auch die hohe Rate jugendlicher Selbstmorde kann hiermit in Zusammenhang stehen.
Konzept-Aneignung ist ein induktiver Prozess, der den SchülerInnen hilft, einem Konzept, einem Begriff „Sinn“ zu geben. Dafür suchen die SchülerInnen nach Eigenschaften, die allen Konkretionen des Konzepts gemeinsam sind.
Während der Konzept-Aneignung vergleichen die SchülerInnen so genannte „JA“-Beispiele (Beispiele für das Konzept) mit so genannten „NEIN“-Beispielen (keine Beispiele für das Konzept - bzw. eventuell auch Beispiele für ein anderes Konzept)
Eine Aufgabe von LehrerInnen ist es, SchülerInnen zum aktiven Mitdenken zu motivieren; ihnen zu helfen, sinnvoll mit Begriffen und Begriffszusammenhängen umzugehen; sich Begriffe „anzueignen“; Begriffe für das eigene Denken zu nutzen und kreativ mit ihnen umzugehen.
Der Grund für diese Aufgabe ist, dass unser Verständnis der Begriffe die Struktur unseres Weltverständnisses organisiert; es verleiht Fakten, Prinzipien, Systemen und Theorien erst ihre Bedeutung für uns.
Schüler stehen heutzutage einer Vielzahl von Problemen und Widersprüchen gegenüber.
Als Mitglieder einer demokratischen Gesellschaft müssen sie Wissen und Kompetenzen erwerben, wie sie diese Probleme und Fragestellungen kritisch reflektieren und lernen auf der Basis informierter Meinungsbildung im sozialen Kontext zu denken und zu handeln.
Erzieher müssen über das reine Verteilen von Informationen hinausgelangen. Die Klassenzimmer müssen zu Orten werden, wo Schülerinnen und Schüler die Fähigkeit entwickeln können, mit Problemen und Konflikten umzugehen.
Schülerinnen und Schüler müssen Probleme und kontroverse Fragestellungen untersuchen können und darin unterstützt werden, konstruktive Diskussionen zu führen. Wenn Schülerinnen und Schüler Fragestellungen untersuchen, die ihr Leben jetzt und in der Zukunft betreffen, werden sie Motivation und Fähigkeiten entwickeln, diese Problemlösungsstrategien auch außerhalb der Schule zu verwenden.
Schülerinnen und Schüler müssen lernen, die unterschiedlichen, oft kontroversen, Aspekte von Problemen zu betrachten und einen eigenen Standpunkt beziehen. Hierzu müssen sie Folgendes lernen:
* die erforderlichen Informationen einholen
* ihre Position vorbereiten
* diese Position gegen andere Positionen vertreten
* die andere Position verstehen
* die Kontroverse auf die Sache konzentrieren und nicht an Personen festmachen
* die Position begründet wechseln
Diese Fähigkeiten können Schülerinnen und Schüler in einem kooperativen Kontext einüben. In einer Atmosphäre ehrlicher und offener Kommunikation entsteht Vertrauen und die Lösung eines Problems wird zur gemeinsamen Sache.
* Schritte zum Einüben von Diskussionen :
* Positionen vorbereiten
* Aspekte überdenken
* Positionen präsentieren
* Vorbereitung zum Perspektivwechsel
* Perspektivwechsel
* Diskussion eines Themas
* Ideen kritisieren
* Checkliste zum Verlauf der Diskussion
* Gruppenvereinbarungen
* Fragebogen zur Gruppenarbeit
* Fragebogen zur Entscheidungsfindung
Ein gutes Klassenklima schaffen, um Denkprozesse zu unterstützen
Lehrer, die ein Klassenklima schaffen, das durch Offenheit und demokratische Strukturen gekennzeichnet ist, fördern Lernen, weil ein solches Klassenklima signifikant mit der Entwicklung kritischer und kreativer Denkfähigkeit korreliert.
Kreatives Problemlösen fördern
Lehrer, die kreative Problemlösungsstrategien nutzen, verbessern das Lernen, indem sie die Schüler mit einem allgemein verwendbaren Problemlösungsstrategien ausstatten.
Kooperatives Lernen nutzen
Lehrer, die kooperative Lernmethoden verwenden, fördern Lernen, weil die Erfahrung von Zusammenarbeit die Schüler in einen interaktiven Zugang der Datenverarbeitung einbezieht, der eine bessere Erinnerung der Sachverhalte, verbesserte Lernhaltungen und gesteigerte interpersonale Beziehungen zwischen den Gruppenmitgliedern zur Folge hat.
Lernstrategien direkt lehren
Lehrer, die Lernstrategien direkt lehren, fördern das Lernen, weil solche expliziten Instruktionen den Schülern helfen, Dinge besser zu verstehen und die vom Lehrplan verlangten Denkstrategien anwenden können.
Begriffslernen
Lehrer, die Begriffe induktiv lehren, indem sie Beispiele benutzen, fördern das Lernen, weil diese Strategie Schüler direkt veranlasst, ein persönliches Verständnis des neuen Begiffs aufzubauen.
Graphische Mittel einsetzen
Lehrer, die graphische Mittel einsetzen, fördern das Lernen, weil Wissen, das in holistischen begrifflichen Netzwerken organisiert ist, leichter verstanden und behalten werden kann als unstrukturierte Einzelinformationen.
Multiple Intelligenz nutzen
Es geht nicht darum, wie intelligent du bist, es geht darum, wie du intelligent bist. (Howard Gardner)
Lehrer, die auf die Stärken der Schüler achten und andere Bereiche entwickeln, fördern Lernprozesse, weil sie mehr Lernende erreichen und den Schülern ein größeres Repertoire an Problemlösungsmitteln geben.
Metakognition einsetzen
Lehrer, die ihren Schülern helfen, metakognitive Strategien durch direkte Unterweisung zu entwickeln und einzusetzen, fördern Lernen, weil der effektive Gebrauch solcher Strategien einer der bedeutendsten Unterschiede zwischen fähigen und weniger fähigen Lernenden ist.
Wissenschaftler der Mid-Continent Research for Education and Learning (McREL) haben neun Unterrichtsstrategien identifiziert, die mit aller Wahrscheinlichkeit Schülerleistungen aller Klassenstufen und Unterrichtsthemen verbessern. Diese Strategien werden in dem Buch "Classroom Instruction That Works" von Robert Marzano, Debra Pickering, and Jane Pollock vorgestellt. Achten Sie unten in der Liste auf das Stichwort "Kooperatives Lernen".
Im Folgenden eine Übersicht über wissenschaftliche Erkenntnisse zu diesen Strategien und dazu einige praktische Anwendungen im Unterricht .
1. Die Identifikation von Ähnlichkeiten und Unterschieden
Die Fähigkeit, einen Begriff in seine ähnlichen und unterschiedlichen Merkmale zu zerlegen, erlaubt es Schülern komplexe Probleme zu verstehen -und zu lösen-, indem sie sie auf einfachere Art und Weise analysieren. Lehrer können Unterschiede und Ähnlichkeiten direkt präsentieren, begleitet von einer intensiven Diskussion und Nachfrage, oder einfach ihre Schüler bitten, die Ähnlichkeiten und Unterschiede selbst herauszufinden. Während lehrerzentrierte Aktivitäten sich auf die Identifikation spezifischer Aspekte beziehen, ermutigen schülerzentrierte Übungen aus der Sicht der Forschung zu Variationen und erweitern das Verständnis. Die Forschung zeigt auch, dass graphische Formen ein guter Weg sind Ähnlichkeiten und Unterschiede zu verdeutlichen.
Umsetzung im Unterricht:
2. Zusammenfassen und Anfertigen von Notizen
Diese Fertigkeiten fördern ein größeres Verständnis, da sie die Schüler auffordern einen Gegenstand zu analysieren, zu identifizieren, was wesentlich ist,und es dann in eigene Worte zu fassen. Nach Aussagen der Forschung erfordert dies Aspekte zu ersetzen, auszulassen oder zu behalten und ein Bewusstsein für die grundlegenden Strukturen, die in einer Information enthalten sind.
Umsetzung im Unterricht:
Die Forschung zeigt, dass es besser ist, viele Notizen zu machen als wenige, wobei wörtliche Notizen ineffektiv sind, weil sie keine Zeit für Verarbeitung der Information geben. Lehrer sollten zum Notizenmachen anhalten und Zeit zur Wiederholung und Überarbeitung der Notizen geben. Notizen sind die besten Lernhilfen für Tests.
Umsetzung im Unterricht:
3. Belohnen von Leistungen und Anerkennung
Anstrengung und Anerkennung beziehen sich auf die Haltung von Schülern und Lehrer müssen zeigen, dass es eine Verbindung zwischen Anstrengung und Leistung gibt. Die Forschung zeigt, dass, obwohl nicht alle Schüler die Bedeutsamkeit von Anstrengung bemerken, einige Schüler andauernde Anstrengung nicht wirklich schätzen. Sie können lernen, ihre Einstellung zu ändern und Anstrengungen mit praktischer Unterstützung durch den Lehrer zu verstärken.
Umsetzung im Unterricht:
Laut Forschung ist Anerkennung am effektivsten, wenn sie kontingent auf eine bestimmte Leistung erfolgt. Auch wirkt symbolische Anerkennung besser als Sachbelohnung.
Umsetzung im Unterricht:
4. Hausaufgaben und Übung
Hausaufgaben geben Schülern die Gelegenheit, ihr Lernen auf Bereiche außerhalb des Klassenraums auszuweiten. Studien zeigen jedoch, dass die Menge der erteilten Hausaufgaben nach Jahrgangsstufe variieren sollte und die Mitarbeit der Eltern so gering wie möglich gehalten sollte. Lehrer sollten Schülern und Eltern den Zweck der Hausaufgaben erklären und sie sollten versuchen, auch alle Hausaufgaben zu kontrollieren und Rückmeldung zu geben.
Umsetzung im Unterricht:
Studien zeigen, dass Schüler Fähigkeiten im Tun erwerben sollten. Geschwindigkeit und Genauigkeit sind Schlüsselindikatoren in Bezug auf die Effektivität von Übung.
Umsetzung im Unterricht:
5. Non-verbale Repräsentationen
Laut Forschung wird Wissen in zwei Formen gespeichert: sprachlich und nicht-sprachlich. Je häufiger die Schüler beide Formen im Unterricht benutzen, desto mehr Gelegenheit haben sie, erfolgreich zu sein. Neueste Studien haben erwiesen, dass nonverbale Repräsentationen die Gehirnaktivität nicht nur stimulieren, sondern auch verstärken.
Umsetzung im Unterricht:
6. Kooperatives Arbeiten
Studien zeigen, dass das Einteilen von Schülern in kooperative Gruppen einen positiven Effekt auf das gesamte Lernen ausübt. Halten Sie die Gruppen klein und übertreiben Sie den Einsatz kooperativer Lernstrategien nicht. Seien Sie systematisch und konsequent in Ihrem Ansatz.
Umsetzung im Unterricht:
Planen Sie Gruppenarbeit nach den Kernkomponenten des Kooperativen Lernens: positive Interdependenz, Gruppenreflexion, der angemessene Einsatz von sozialen Fertigkeiten, direkte Interaktion und individuelle und Gruppen-Verantwortlichkeit.
7. Zielvorgaben und Rückmeldung
Ziele zu setzen kann Schülern eine Richtung für ihr Lernen geben. Ziele sollten nicht zu spezifisch sein; sie sollten leicht an die eigenen Ziele der Schüler anzupassen sein.
Umsetzung im Unterricht:
Studien zeigen, dass Feedback im Allgemeinen positive Ergebnisse bringt. Lehrer können niemals zu viel davon geben, sie sollten sich jedoch Gedanken über die Form des Feedbacks machen.
Umsetzung im Unterricht:
8. Hypothesenformulierung und -erprobung
Die Forschung zeigt, dass der deduktive Ansatz (ein allgemeines Gesetz benutzen, um eine Voraussage zu machen) in dieser Hinsicht am besten ist. Die Schüler sollten ihre Hypothesen und Schlussfolgerungen klar erklären, egal ob eine Hypothese induktiv oder deduktiv aufgestellt wurde.
Umsetzung im Unterricht:
9. Hinweise, Fragen und Lernhilfen
Hinweise, Fragen und Lernhilfen helfen Schülern das zu nutzen, was sie schon über ein Thema wissen, um weiteres Lernen zu verstärken. Studien zeigen, dass diese Mittel höchst analytisch sein sollten, sich auf das, was bedeutend ist, konzentrieren sollten und dass sie sehr effektiv sind, wenn sie vor einer Lernerfahrung präsentiert werden.
Umsetzung im Unterricht:
Quelle: Adaptiert durch Norm and Kathy Green aus: Classroom Instruction That Works, R. J. Marzano, D. J. Pickering, and J. E. Pollock, 2001, Alexandria, VA: ASCD.
Will man Lernen verstehen, muss man wissen, wie unser Gehirn arbeitet.
Unser Gehirn wertet die aus der Umgebung eingehenden Informationen aus. Erst die Reize aus der Umwelt führen dazu, dass sich Nervenzellen verschalten.
Neuronale Verbindungen werden also geschaffen und auch wieder abgebaut. Über die Aufnahme der Reize entscheidet unser Gehirn . Für diese Selektion gibt es 5 Kriterien:
Lernen unter positiven Bedingungen und Möglichkeiten der Herstellung positiver Bedingungen durch Kooperatives Lernen
Gefühle
Gefühle steuern unser Verhalten in hohem Maße. Je positiver ein Reiz emotional besetzt ist, desto eher wird er beachtet.
Eine wesentliche Rolle spielt die Belohnungserwartung. Unser Gehirn reagiert auf Erfolg mit der Ausschüttung von Serotoninen. Je wahrscheinlicher eine externe Belohnung oder ein Erfolg ist, desto eher kommt es zum Lernen.
Es gibt im Rahmen des Kooperativen Lernens eine Reihe von Möglichkeiten, Lernprozesse für Schüler erfolgreich werden zu lassen und sie für ihre Anstrengungen zu belohnen:
Unser Gehirn reagiert auf Neuigkeiten. Auf bekannte Reize reagiert das Gehirn weniger stark. Der Einzelne ist erheblich aufmerksamer und aufnahmebereiter, wenn er Neues erwartet.
Durch wechselnde Gruppen und Aufgabenzuteilung, werden den Schülern immer neue Reize geboten, sie werden immer wieder von Neuem gefordert. Nicht der Lehrer bestimmt, was neu ist, sondern der Stoff und die Gruppe.
Der Mensch ist ein Gruppenwesen und fühlt sich nur wohl und überlebensfähig, wenn er einer Gruppe angehört. Alles, was Menschen Nähe zu anderen vermittelt, gibt ihnen Sicherheit und löst Wohlbefinden aus. Im Kontext von Körperkontakt und Lachen werden Umweltreize vom Gehirn als positiv gewertet. In ihrer Anwesenheit ist nicht zu erwarten, dass der Organismus Schaden nehmen wird. Sie haben beim Menschen die Funktion des Kraulens übernommen. Es kommt zur Ausschüttung von Opiaten. Es kommt zum Wohlfühlen und zur Entspannung.
Die Zugehörigkeit zu einer Arbeitsgruppe weist den Schülern einen Platz in einer Gemeinschaft zu. Durch die Akzeptanz und Unterstützung der anderen sind sie dann zu besseren Ergebnissen fähig. Selbst bedrohliche Situationen wie Tests oder Präsentationen werden in der Gegenwart der Gruppenmitglieder leichter ertragen und gemeistert. Je sicherer sich Schüler eingebunden fühlen, desto mehr trauen sie sich zu.
Um so wichtiger ist ein sorgfältiges Training und Beobachten der sozialen Fähigkeiten von Schülern im Rahmen des Kooperativen Lernens. Schüler können nicht von selbst in Gruppen arbeiten. Sie müssen lernen, einander zuzuhören, zu ermutigen, sich gegenseitig zu kritisieren ohne zu verletzen und Konflikte zu regeln.
Schüler, die lieber alleine arbeiten wollen, sind meistens diejenigen, die ein Training in Gruppenarbeit am meisten benötigen.
Angst und Furcht führen ebenfalls zum Lernen. Der Mensch lernt so all die Dinge meiden, die ihm schaden können. Gefahrensignale lösen Reaktionen in Gehirnarealen (Limbisches System) aus, die dem Bewusstsein nicht - oder nur auf Umwegen - zugänglich sind. Die Reaktionen sind daher nicht steuerbar oder kontrollierbar.
Die Anwesenheit der Gruppenmitglieder reduziert Angst und Furcht beim Einzelnen.
Anschlussmöglichkeiten
Reize werden dann vom Gehirn als relevant betrachtet, wenn sie dem Gehirn eine Anschlussmöglichkeit bieten. Reize, die das Gehirn nicht deuten kann, werden ignoriert. Eigene Erfahrungen und Vorwissen spielen eine große Rolle bei der Interpretation und Selektion von Reizen.
Muster und neuronale Landkarten, die sich durch vorangegangenes Lernen gebildet haben, spielen bei der Auswahl neuer Reize eine wichtige Rolle. Wenn Schüler zusammenarbeiten, können sie ihre Erfahrungen und ihr Vorwissen miteinander teilen und sich Sachverhalte gegenseitig zum Teil beser vermitteln als es der Lehrer könnte.
Wenn Aufgaben so gestellt werden, dass Schüler eigene Erfahrungen einbringen müssen, ist ein wesentlicher Schritt zum Anschluss getan.
Eigeninitiative
Das Gehirn sucht sich seine Informationen. Es extrahiert Regeln aus Beispielen aus der Umwelt. Dies ist nur möglich, wenn der Mensch in seiner Umwelt aktiv sein kann, wenn er in Kontakt mit den Dingen kommt, mit ihnen hantieren kann und sie erforschen kann.
Nachhaltiges Lernen setzt die Bereitschaft und aktive Einbezogenheit des Einzelnen voraus. Anders als im Frontalunterricht sind Schüler in kooperativen Lerngruppen in der Regel aktiv am Arbeitsprozess beteiligt. Durch eigengesteuertes Tun und individuelle Verantwortlichkeit können Schüler selbst bestimmen, was sie wan tun. Sie können sich aktiv mit den Dingen auseinandersetzen.
Wiederholung
Wiederholung verstärkt die Verbindungen zwischen den Nervenzellen. Je stärker die Verbindungen werden, desto nachhaltiger ist der Lerneffekt.
Wiederholungen müssen intelligent arrangiert werden, d.h. sie müssen Möglichkeiten des Transfers bieten und möglichst viele Lernkanäle ansprechen.
Das Gehirn verarbeitet Informationen im Schlaf. Nachts erfolgt der Aufbau der Synapsen, die zum Entstehen neuronaler Netze notwendig sind. Wenn interaktive Formen die Schüler dazu anhalten, sich gegenseitig Informationen zu geben und die anderen über ihr Tun zu unterrichten, bewirkt man ein hohes Maß an Wiederholung. Die eigenständige Formulierung von Kenntnissen tut ihr Übriges, um den Lernprozess dauerhaft werden zu lassen.
Eine bewährte Methode kann hierbei z.B. das JIG-SAW (die Expertengruppe) sein.
Quellen: