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Die Stichwortliste der Artikelsammlung "In der Klasse"
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Gründe für Gruppenarbeit
Aktivitäten zur Gruppenbildung steigern die Fähigkeit der Lernenden, miteinander zu arbeiten. Die Tatsache, dass wir Schüler in Gruppen einteilen, bedeutet noch nicht, dass sie auch gut in ihren Gruppen zusammenarbeiten. Viele Lernende haben schlechte Erfahrungen mit Gruppenarbeit gemacht und deshalb sollten wir nicht allzu erstaunt sein, wenn Lernende skeptisch sind, wenn sie gebeten werden mit anderen zusammenzuarbeiten.
Erzieher sind jedoch dazu angehalten, ihre Schülerinnen und Schüler in Gruppen arbeiten zu lassen, da Teamarbeit als eine Schlüsselfertigkeit des 21. Jahrhunderts angesehen wird. Das bedeutet, dass wir als Erzieher uns die Zeit nehmen müssen, unsere Schülerinnen und Schüler auf Gruppenarbeit vorzubereiten, indem wir ihnen die Gelegenheit geben, kooperative Interaktionen zu erleben, die den Boden für anspruchsvollere Aufgaben bereiten.
Die ständige Gelegenheit Dinge gemeinsam neu zu erfahren, zu reflektieren und neu zusammen zu stellen führt zu einem neuen Lernverständnis und Wertschätzung. Die Lernenden trainieren, wie die hierzu notwendigen Kompetenzen effektiv genutzt werden können.
Ergebnisse aus der Lern- und Intelligenzforschung zeigen, dass kooperative Lernformen wertvolle Beiträge zur Entwicklung leisten können:
Formelle und informelle Gruppen
Informelle Gruppen
Zufallsgruppe mit 2,3,4,5 oder 6 Mitgliedern
werden oft für nicht-fachliche Aufgaben benutzt
bestehen über eine kurze Zeitspanne hinweg: eine Unterrichtssequenz, ein Projekt, eine Übung lang
Formelle Gruppe
Vom Lehrer gebildete Teams
2,3,4,oder 5-Personen in heterogenen (Leistungs-) Gruppen, gewöhnlich 4 Mitglieder (1 guter, 2 mittlere und ein schwacher Schüler)
die Mitglieder werden aus den guten, schwachen und durchschnittlichen Schülern ausgewählt
die Verteilung berücksichtigt auch sorgfältig ethnische Gruppen, soziale Bezüge und das Geschlecht
gewöhnlich zu Lernzwecken zusammen
besteht über eine längere Zeit: z.B. mehr als 5 Wochen, ein Viertel der Lerneinheit, oder eine Lerneinheit lang
Basisgruppen
lang anhaltende Unterstützung durch Gruppen von Mitschülern
in der Regel vom Lehrer gebildet
meistens gebildet, um Selbstvertrauen auszubilden und positives soziales Verhalten zu entwickeln
besteht über eine lange Zeitspanne hinweg: ein Halbjahr oder ein Schuljahr
Um erfolgreich im Team zusammen zu arbeiten, benötigen Lernende eine Reihe von Fertigkeiten.
Vier Ebenen kooperativer Fertigkeiten:
Aufbau einer Gruppe
Die Fertigkeiten, die zum Bilden und Aufrechterhalten der Gruppe notwendig sind:
Funktionsfähigkeit
Die Fertigkeiten, die notwendig sind, um effektiv miteinander zu arbeiten und eine Aufgabe zu beenden:
Formulieren
Die Fertigkeiten, die notwendig sind, um ein Vorgelegtes Material / Thema gedanklich zu durchdringen und die Beherrschung des Materialsund das Behalten der Informationen zu verbessern:
Verarbeiten
Die Fertigkeiten, die notwendig sind, um Unterrichtsinhalte zu überarbeiten, kognitive Konflikte zu lösen, die Suche nach weiteren Informationen, die Vermittlung von Begründungen, die hinter den Schlussfolgerungen stehen:
Manchmal scheint das die beste Lösung zu sein, jedoch zögern Lehrer häufig, diese Möglichkeit in Betracht zu ziehen.
Teil ihrer Entscheidung kooperative Lerngruppen zu nutzen, war, dass sie wollen, dass SchülerInnen die ganze Realität eines Gruppenprozesses kennen lernen.
Untersuchungen zur Gruppendynamik haben gezeigt, dass Gruppenmitglieder ziemlich voraussagbare Phasen beim Erlernen produktiver Zusammenarbeit durchlaufen.
Diese vier Stadien werden oft als 'forming', ''storming', 'norming' und 'performing' bezeichnet.
Diese Phase ist meist nicht allzu belastend, weil die Gruppenmitglieder sich meistens von ihrer besten Seite zeigen. Die Menschen sind höflich, wenn sie einander ausforschen und versuchen ihre eigene Rolle oder ihren Platz in der Gruppe auszumachen.
Sobald sie ein gewisses Maß an Wohlbefinden miteinander erreicht haben, heißt es aufpassen. In diesem Moment beginnen sich die Einzelnen in ihren Rollen zu bestätigen, indem sie z.B. die Führung über die Gruppe übernehmen oder gesprächiger oder kritischer anderen gegenüber werden. Diese 'Storming'-Phase ist ein hartes Stück Arbeit für eine Gruppe, aber sie ist kein gänzlich schlechtes Zeichen. Wenn sich Konflikte zeigen, bedeutet das auch, dass sich die Individuen füreinander zu engagieren beginnen. Deshalb sind sie bereit, Risiken einzugehen und bestimmte Themen anzusprechen. Eine Gruppe, die diese Phase nicht durchläuft, bindet sich in der Regel nicht aneinander, sie besteht aus ener Sammlung von Fremden.
Wenn Gruppenmitglieder ihre Verhandlungsfähigkeiten nutzen und die Haltung gegenseitigen Respekts bewahren, gehen sie über zu Phase drei, 'norming', und fangen an, Verhaltensnormen zu entwickeln, die für ihre Gruppe einzigartig sind und helfen, dass sich die Einzelnen miteinander wohl fühlen. Die Gruppenmitglieder haben klare Erwartungen für sich und füreinander. Führung wird häufig zu einer gemeinsamen Funktion, da die Mitglieder auf das Wissen der Einzelnen in unterschiedlichen Bereichen zurück greifen.
Wenn die Gruppe hinreichend Zeit miteinander verbracht hat, kann sie zur Phase vier, 'performing', gelangen. In diesem Stadium arbeitet die Gruppe mit maximaler Effizienz und benutzt die Ressourcen der Gruppenmitglieder vollständig und mit großer Zufriedenheit. Zu diesem Zeitpunkt genießen alle die Zusammenarbeit und sind oft höchst kreativ.
Eine Studie der Heriot-Watt University (2005) hat ergeben, dass die Lernerfolge von Schülerinnen und Schülern in Lerngruppen mit Kindern aus vielen unterschiedlichen sozialen und kulturellen Milieus höher sind als in Gruppen mit Kindern aus homogenen Herkunftsfamilien. Sowohl Kinder aus wohlhabenderen Familien als auch Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern profitierten von dem gemeinsamen Unterricht.
Die Autoren, Dr Noah Kofi Karley und Professor Glen Bramley, deuten dies so, dass die Kinder sich gegenseitig zu besseren Leistungen anspornen. Die Schülerinnen und Schüler lernen voneinander. Auch das gegenseitige kulturelle Verständnis wächst.
Die Studie ergab auch, dass die positiven Effekte in Grundschulen höher sind als in Schulen der Sekundarstufe.
Es reicht jedoch sicherlich nicht, die Schülerinnen und Schüler nur gemeinsam in einen Klassenraum zu setzen und darauf zu hoffen, dass sich der positive Effekt von selbst einstellt.
Die Schülerinnen und Schüler müssen an das Arbeiten miteinander herangeführt werden und ihnen muss unterrichtlich verankerter Raum gegeben werden, gemeinsame Erfahrungen und Erfolge zu machen. Hierzu gehört:
Diese Methode, im Englischen "Name-Tag-Activity" genannt, eignet sich zum gegenseitigen Kennenlernen einer neuen Lerngruppe oder zum Einstieg in eine Unterrichtseinheit, leicht abgewandelt lässt sie sich auch in anderen Lern-Situationen verwenden, z.B. Vorbereitung auf einen Test oder eine Prüfung.
Die Methode ermöglicht es den Mitgliedern der Lerngruppe, miteinander in Kontakt zu kommen und sich dabei zugleich einem Lernthema zu nähern, sie hilft, das eigene Vorwissen zu aktivieren und mit den anderen Mitgliedern der Lerngruppe auszutauschen, sie unterstützt die Herstellung einer sicheren Lernatmosphäre.
Jede(r) Lernende erhält ein Namensschild zum Anstecken oder Umhängen, alternativ lässt sich auch ein Buddy-Book basteln, dessen erste Seite dann als Namensschild dient.
In die Mitte des Schildes schreibt sie oder er jeweils den eigenen Namen und kennzeichnet die 4 Ecken mit kleinen Zahlen 1 - 4.
Soll diese Methode der Annäherung an ein neues Themengebiet dienen, kann statt des Namens auch das neue Thema oder ein mit diesem Thema in engem Bezug stehender Begriff geschrieben werden.
Nun stellt die Lehrkraft nacheinander für jede der 4 Ecken des Namensschildes eine Frage. (Die Fragen werden zusätzlich schriftlich festgehalten, an der Tafel, auf einer Flipchart, auf einem OHP, ... .
Jeder der Lernenden notiert sich zu jeder Frage nach kurzer Überlegungszeit einige Stichworte bzw. malt eine Grafik, ein Symbol in die jeweilige Ecke seines Namensschildes.
Danach bilden jeweils zwei Lernende ein Paar, stellen sich gegebenenfalls (in einer Kennenlern-Situation) einander vor und tauschen ihre Ideen zur ersten der vier Ecken aus (oben links und in den nächsten Runden im Uhrzeigersinn).
Nach kurzem Austausch gehen alle zu einer anderen Person weiter, mit der sie bisher im Verlauf der Aktivitãt noch nicht gesprochen haben.
Die neuen Paare tauschen sich wiederum über die nächste Ecke ihres Namensschildes aus usw.
In einer Aufwärmphase oder einer Kennenlernphase können die ersten Fragen durchaus einfache persönliche Fragen sein, Fragen nach persönlichen Hobbies, nach bevorzugten Aufenthaltsorten, etc.
Die letzte oder die beiden letzten Fragen sollten auf das kommende Thema vorbereiten und das Vorwissen der Lernenden aktivieren. Hier sind der Phantasie der Lehrkraft keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist, dass alle Lernenden sich spielerisch und angstfrei dem neuen Thema nähern. In vertrauten Lerngruppen können alle Fragen auf das neue Thema vorbereiten.
Das erweiterte Namensschild lässt sich sehr gut mit anderen Methoden kombinieren, zum Beispiel mit verschiedenen Formen der Paar-Bildung: Mix-Mingle-Freeze, Innen- und Außenkreis, Drei-Schritt-Interview etc.
Die Entscheidung für eine bestimmte Methode ist z.B. davon abhängig, ob diese Phase des Unterrichts nur dem Kennenlernen der Gruppe, der mentalen Einstimmung der Lernenden oder auch schon der Gruppenbildung für die nächsten Prozesse dienen soll.
Kooperative Lernformen tragen dazu bei, Schülerinnen und Schüler anzuleiten, Lernprozesse selbstständig zu steuern und Probleme gemeinsam zu lösen. Hierbei helfen zahlreiche Methoden. Im Download befinden sich Anleitungen zu zahlreichen Übungen.
Zusammen lernen .... Beziehungen aufbauen:
Die Gelegenheit für SchülerInnen, sich an Diskussionen zu beteiligen, so dass effektive Arbeitsbeziehungen entstehen und die Ziele sowohl ihres Teams als auch der Klasse und der Schule erreicht werden können.
- Alle Kontaktaktivitäten
- Think-Pair-Share....Alle 19 Paar-Aktivitäten
- Erweitertes Namensschild
- 5-Finger-Reflexion
- Banner-Entwerfen
- Demokratischer Zeigefinger
Verdeutlichen der Notwendigkeit der Fertigkeit
Definition der Fertigkeit
Anleitung zu Nutzung der Fertigkeit
Anleitung zu Feedback und Reflexion
Weitere Ausführungen finden Sie bei "Aufbau von erwünschtem Verhalten bei Teamarbeit"